Streit um Biografie Streit um Biografie: Thomas Anders wehrt sich gegen Ex-Frau Nora
Koblenz/dpa. - Bereits Ende vergangener Wochesei Einspruch gegen ein Urteil des Landgerichts Koblenz eingelegtworden, sagte die stellvertretende Medienreferentin des Gerichts,Ingrid Metzger, am Dienstag. Damit dürfte das juristische Duell deseinstigen Glamour-Paares in die Verlängerung gehen. Der Musiker hattein den 1980er Jahren und um die Jahrtausendwende gemeinsam mit DieterBohlen als Duo Modern Talking Popgeschichte geschrieben.
Die Koblenzer Richter hatten Anfang November gleich zumProzessauftakt einem Antrag auf einstweilige Verfügung von NoraBalling stattgegeben. Damit wurden dem Sänger einige Aussagen ausseiner Autobiografie «100 Prozent Anders» über seine Ex-Frauverboten. Es handelte sich um ein sogenanntes Versäumnisurteil, weilAnders nicht vor Gericht erschienen war.
Seine Anwälte hatten in der Verhandlung Befangenheitsanträge gegensämtliche Kammermitglieder gestellt. Ein Mitglied der Kammer istbereits aus einem völlig anderen Grund ausgeschieden. Es handelt sichum den bisherigen Landgerichtspräsident Hans-Josef Graefen, dermittlerweile zum Präsidenten des Oberlandesgerichts in Koblenzaufgestiegen ist.
«Zunächst ist nun über die Befangenheitsanträge zu entscheiden»,sagte Gerichtssprecherin Metzger. Zudem prüfe die Kammer dieZulässigkeit des Einspruchs. Grundsätzlich bedeute dies aber, dassdie Sache neu vor derselben Instanz - dem Koblenzer Landgericht -verhandelt wird.
Die Richter hatten Anfang November entschieden, dass Anders einOrdnungsgeld in Höhe von 100 000 Euro zahlen muss, wenn er trotz desVerbots bestimmte Aussagen über Nora macht. In dem Buch wirft Andersseiner Ex-Frau unter anderem Verschwendungssucht vor. Nicht unter dasVerbot fallen dagegen Aussagen über die angebliche Eifersucht vonNora Balling. Dies sei in den Medien bereits ausführlich thematisiertworden, befand das Gericht.
