Luftverkehr Streik lässt Flüge auch in Hannover und Bremen ausfallen

Hannover/Bremen - Der ganztägige Streik der Lufthansa-Piloten hat am Freitag auch die Flughäfen in Hannover und Bremen getroffen. Am Airport Hannover-Langenhagen seien drei der sieben Abflüge gestrichen, sagte ein Flughafensprecher am Morgen. Auch bei den Ankünften waren laut Flughafen-Homepage drei von sieben Flügen betroffen. Dabei ging es um Flüge von und nach München und Frankfurt.
Am Flughafen Bremen waren am Freitagmorgen laut Homepage zwei der geplanten fünf Abflüge gestrichen, außerdem drei der geplanten sieben Ankünfte. Von den Streichungen betroffen waren Flüge von und nach München. Airport-Sprecherin Andrea Hartmann sagte zuvor, weitere Änderungen seien nicht ausgeschlossen.
Bundesweit strich die Lufthansa am Freitag nahezu das komplette Programm der Kerngesellschaft. Betroffen sind demnach rund 130.000 Passagiere von mehr als 800 Flügen, die an den Drehkreuzen Frankfurt und München ausfallen. Bestreikt werden laut Gewerkschaft Vereinigung Cockpit ausschließlich Abflüge der Lufthansa-Kerngesellschaft sowie der Lufthansa Cargo von deutschen Flughäfen.
Die Gewerkschaft hatte den Streik in der Nacht zum Donnerstag ausgerufen, nachdem Tarifverhandlungen mit der Lufthansa gescheitert waren. Die Lufthansa kritisierte den Streikaufruf und forderte eine Rückkehr an den Verhandlungstisch.
Die Gewerkschaft hatte neben 5,5 Prozent mehr Geld in diesem Jahr einen automatisierten Ausgleich oberhalb der Inflation ab 2023 verlangt. Dazu kämen eine neue Gehaltstabelle sowie mehr Geld für Krankheitstage, Urlaub und Training. Auf eine Laufzeit von zwei Jahren würde das eine Mehrbelastung von 900 Millionen Euro bedeuten, erklärte die Lufthansa. Zuletzt habe das Unternehmen eine Erhöhung der monatlichen Grundvergütung um pauschal 900 Euro angeboten.
Erst im Juli hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der größten deutschen Airline für einen ganzen Tag nahezu lahmgelegt. Es fielen über 1000 Flüge aus, rund 134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern.