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Straßenverkehr Straßenverkehr: Tiergartentunnel in Berlin offiziell eröffnet

26.03.2006, 15:26
Nach mehr als zehnjähriger Bauzeit haben Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (r.) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) am Sonntag (26.03.2006) in Berlin den Tiergartentunnel eröffnet. (Foto: dpa)
Nach mehr als zehnjähriger Bauzeit haben Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (r.) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) am Sonntag (26.03.2006) in Berlin den Tiergartentunnel eröffnet. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Mit der Eröffnungdes Tunnels wurde die Entlastungsstraße durch den Tiergarten für denVerkehr dauerhaft gesperrt. Bundesverkehrsminister WolfgangTiefensee, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit undStadtentwicklungs-Senatorin Ingeborg Junge-Reyer (alle SPD) waren beider Eröffnungsfeier dabei.

«Der Tunnel ist eine intelligente Antwort auf die Frage, wie wirdie unvermeidbaren Verkehrsmengen zielgerichtet und gebündelt ansZiel bringen», sagte Junge-Reyer. Der Tunnel sei eines derwichtigsten Verkehrsbauten nach der Wiedervereinigung. Nach Angabeneiner Sprecherin floss der Verkehr im Tunnel in den ersten Stundenproblemlos.

Mit der Eröffnung des Tunnels soll sich das Verkehrsaufkommen imZentrum der Haupstadt deutlich reduzieren. Dennoch blicken Expertenmit Spannung den ersten Bewährungsproben im täglichen Berufsverkehrentgegen. Der ADAC warnte davor, den Tunnel in den ersten Tagen fürso genannte Schnupperfahrten zu nutzen.

Tunnel-Gegner kritisierten die möglichen Umweltbelastungen.«Während der Autoverkehr vor dem Kanzleramt für 400 Millionen Euroberuhigt werden sollte, erhöht sich die Lärm- und Feinstaubbelastungauf den Ringstraßen», erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz(BUND). Die verkehrspolitische Sprecherin der Berliner Grünen,Claudia Hämmerling, sagte: «Weil fünf Millionen Euro fürFiltertechnik gespart wurden, werden auch die Abgase aus dem Tunnel,die man leicht hätte filtern können, gleichmäßig über dem Tiergartenverteilt.»

Im Tunnel verlaufen zwei rechteckige, durch eine Mittelwandgetrennte Röhren mit vier Ein- und Ausfahrten. Dafür wurden rund850 000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben. Die Fläche des Tunnelsentspricht der von etwa zehn Fußballfeldern. Das Bauwerk wird voneiner ständig besetzten Leitzentrale überwacht und gesteuert. 112Kameras kontrollieren alle Bereiche, 64 Detektoren zählen diedurchfahrenden Fahrzeuge, 258 Ampeln und Verkehrszeichen sorgen fürSicherheit.