Heimlich das Kondom abgezogen: Stealthing: Kondom heimlich abgezogen: Polizist zu Bewährung verurteilt

Berlin - In Berlin ist ein 37 Jahre alter Bundespolizist wegen „Stealthings“ zu einer Strafe von acht Monaten Haft auf Bewährung sowie Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt worden. Der Mann hatte beim eigentlich einvernehmlichen Sex gegen den Willen der Frau heimlich das Kondom abgezogen. Es ist der wohl erste Fall, bei dem ein Mann deswegen verurteilt wurde.

Der Angeklagte hatte im Herbst 2017 einvernehmlichen Sex mit einer jungen Frau. Diese hatte ein Kondom zur Bedingung für den Beischlaf gemacht. Der Mann zog das Präservativ aber während des Aktes heimlich ab und machte „ohne“ weiter. Das merkte die Frau aber erst, als es schon zu spät war.

Sie fühlte sich missbraucht. Zudem führte sie das Risiko einer Geschlechtskrankheit oder einer ungewollten Schwangerschaft an. Also zeigte sie den Mann an. Der argumentierte, er habe das Kondom keineswegs abgenommen, es sei gerissen. Das akzeptierte das Gericht allerdings nicht als Erklärung.

Da der eigentliche Sex einvernehmlich war, entschied das Amtsgericht Berlin-Tiergarten nicht auf Vergewaltigung, sondern nur auf einen „sexuellen Übergriff“. Bei einer Verurteilung wegen Vergewaltigung wäre die Strafe wohl deutlich höher ausgefallen. Zudem hätte der Polizist dann seinen Job verloren.

(mz)