Britisches Königshaus Streit um Sicherheit: Harry für Gerichtstermin in London
Während sein Vater König Charles in Italien weilt, erscheint Prinz Harry zu einem Gerichtstermin in London. Im Streit mit dem Innenministerium um seine Sicherheitsvorkehrungen lässt er nicht nach.

London - Prinz Harry (40) ist zu einer Gerichtsverhandlung in seine alte Heimat Großbritannien zurückgekehrt. Der jüngere Sohn von König Charles III. (76) streitet sich mit dem britischen Innenministerium über seine Sicherheitsvorkehrungen. Dazu erschien er nun persönlich am Berufungsgericht in London, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete.
Im Kern geht es darum, ob der in den USA lebende Harry ein Anrecht auf dieselben Schutzmaßnahmen hat wie der Rest der königlichen Familie, wenn er in seine alte Heimat Großbritannien reist. Harry will eine Entscheidung des zuständigen Ausschusses aufheben lassen. Der hatte seinen Sicherheitsstatus herabgestuft, nachdem er seine royalen Pflichten niedergelegt hatte.
Im vergangenen Jahr wies ein Richter Harrys Forderung allerdings ab und urteilte, dass die Entscheidung weder rechtswidrig noch „irrational“ sei und keine verfahrenstechnische Ungerechtigkeit vorliege. Gegen die Entscheidung des High Court will Harry nun vorgehen.
Harry hatte sich mit seiner Frau Herzogin Meghan (43) vor fünf Jahren aus dem Königshaus zurückgezogen. Die beiden leben mit ihren Kindern Prinz Archie und Prinzessin Lilibet in Kalifornien. Harry ist nur noch selten in Großbritannien. Das Verhältnis zur Königsfamilie gilt nach diversen Vorwürfen als zerrüttet. Harrys Vater hält sich derzeit zum Staatsbesuch in Italien auf.
Harry besorgt um seine Familie
Das Innenministerium hatte geltend gemacht, Harry erhalte maßgeschneiderte Vorkehrungen. „Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung nicht lautete, dass Sicherheitsvorkehrungen, wie sie bisher bestanden, unter keinen Umständen mehr angeboten werden“, sagte ein Anwalt nach Angaben von PA. Vielmehr sei es darum gegangen, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr auf der gleichen Grundlage gewährt würden, weil sich Harrys Status verändert habe und er den größten Teil seiner Zeit im Ausland verbringen werde.
Harrys Anwältin hatte dem Executive Committee for the Protection of Royalty and Public Figures dagegen vorgeworfen, es habe seine Entscheidung, Harry einen geringeren Schutz zu gewähren, auf Grundlage einer unzureichenden Sicherheitsanalyse getroffen. Dadurch seien auch Harrys Kinder in Großbritannien nicht ausreichend geschützt.
Seine Anwältin machte bei der Anhörung laut PA etwa geltend, dass Al-Qaida zu Harrys Ermordung aufgerufen habe. Ihr Mandant wolle nicht automatischen Anspruch auf den gleichen Schutz, wie er ihn vorher als arbeitendes Mitglied der Royal Family gehabt habe. Sein Fall solle aber unter den gleichen Bedingungen geprüft werden wie bei anderen. Er werde anders und schlechter behandelt. Die Anhörung soll am Mittwoch fortgesetzt werden.