Ihr Sohn wurde missbraucht Ihr Sohn Wilson Gonzalez wurde missbraucht: Wie Natascha Ochsenknecht den Täter ins Gefängnis brachte

Halle (Saale) - Wilson Gonzalez, der älteste Sohn von Natascha Ochsenknecht wurde im Alter von sechs Jahren sexuell missbraucht. Jetzt erzählt seine Mutter, wie sie den Täter eigenhändig ins Gefängnis brachte.
Im Alter von sechs Jahren wurde Wilson Gonzalez von einem Bekannten seiner Eltern sexuell missbraucht, als diese gerade geschäftlich im Ausland waren. Im Zuge des Gesprächs über den dramatischen Missbrauchsfall in Münster erzählt Natascha Ochsenknecht nun bei „Jetzt reden Vier“, wie sie sich als Mutter gefühlt hat, als ihr Sohn missbraucht wurde und was sie unternahm, um den Peiniger ihres Sohnes hinter Gitter zu bringen. Sie spricht auch darüber, wie schwierig es war, den Täter dingfest zu machen und wie wenig Hilfe sie von den Behörden und der Polizei bekommen hat.
Als sie sich damals im Ausland befunden hat, habe sie gleich ein schlechtes Gefühl hinsichtlich des Mannes gehabt, in dessen Obhut sie ihren Sohn gelassen hat. Sie wusste schon vor ihrer Rückkehr, dass sie den Mann, den sie und ihr damaliger Ehemann bei der Arbeit kennengelernt hatten, nie wieder in die Nähe ihrer Kinder lassen würde.
Als sie erfahren hat, dass ihr ältester Sohn in ihrer Abwesenheit sexuell missbraucht wurde, sei das ein Stich ins Herz für sie gewesen. Natürlich habe sie sich auch Vorwürfe gemacht, doch sie wusste gleich, dass sie nun aktiv werden müsste, um ihrem Sohn zu helfen und den Täter ins Gefängnis zu bringen.
Dass sie den Mann für 3 ½ Jahre ins Gefängnis bringen konnte, sei nur durch ihre eigenen Recherchen möglich gewesen, sagt die dreifache Mutter weiter. Die Polizei habe erstmal gar nichts gemacht. Natascha habe sich Zutritt zu der Wohnung des Mannes beschafft, der ihren Sohn missbraucht hatte.
Sie habe sich Unterlagen besorgt und herausgefunden, dass der Mann elf Mal wegen sexuellen Missbrauchs vorbestraft war und jedes Mal mit Bewährungsstrafen davon gekommen war. Danach habe sie mit ihrem Anwalt zusammen gegenüber der Polizei und den Behörden Druck aufgebaut und gedroht, mit diesen Informationen an die Presse zu gehen, wenn nicht endlich etwas passieren würde. So habe sie es dann schließlich geschafft, den Peiniger ihres Sohnes ins Gefängnis zu bringen.
Ochsenknecht sagt weiter, dass das Problem mit solchen Tätern sei, dass sie oft mit geringen Strafen davon kommen, weil sie Mitleid erzeugen würden. Durch emotionales Auftreten oder einer mitnehmenden persönlichen Vergangenheit, würden sie schweren Strafen entgehen.
Doch sie fordert, dass es für solche Täter keine Bewährungsfristen mehr gibt, sondern dass man solche Taten als schweres Verbrechen und nicht als Vergehen einordnet. Weiter fordert sie, dass die betroffenen Kinder an die Hand genommen werden und dass ihnen und ihren Familien in einer sicheren Umgebung geholfen werden kann.
Das eigene Kindeswohl sollte für jedes Elternteil oberste Priorität haben. Dennoch weiß Natascha Ochsenknecht: "Du kannst dein Kind nicht hundertprozentig schützen." Ihrem Sohn sei damals das Schlimmste passiert, und auch für sie selbst ist der sexuelle Missbrauch an Wilson bis heute unvergesslich. "Dieser Schmerzt wird nie heilen", erklärt sie. (mz/acs)