"Ich wäre schon gerne ein Rocker gewesen" "Ich wäre schon gerne ein Rocker gewesen": Warum Frank Schöbel Schlagersänger wurde

Schlagersänger Frank Schöbel (76) hätte sich auch eine Karriere als Rockmusiker vorstellen können. „Ich wäre schon gerne ein Rocker gewesen. Aber dann hätte ich mir einen Bart und lange Haare wachsen und breitbeinig mit finsterer Miene auf der Bühne stehen müssen“, sagte der Künstler der Deutschen Presse-Agentur in Dresden.
Irgendwann sei er auf seine Rolle aber festgelegt gewesen: „Den Rocker hätte mir später keiner abgekauft. Mit der Masche wäre ich künstlerisch bald tot gewesen.“
Frank Schöbel musste vielseitig werden
Allerdings habe er sich musikalisch auch immer weiterentwickeln müssen: „In der kleinen DDR, wo du alle zwei Jahre im gleichen Kulturhaus aufgetreten bist, musste man seine Programme verändern. Deshalb bin ich vielseitig geworden, das hat mir das Überleben gesichert.“
Zu Castings-Show für den sängerischen Nachwuchs hat Schöbel eher ein gespaltenes Verhältnis. Das sei zwar in eine effektive Form, Leute aus dem Boden zu stampfen. Aber so ehrlich und nett wie seinerzeit beim Nestor der DDR-Schlagerbranche, Heinz Quermann, gehe das heute nicht mehr zu.
„Da werden Leute auch vorgeführt. Das ist dann wie bei einem Unfall: Man möchte nicht hingucken und schaut dann doch.“ Heute gehe es in der Branche vor allem um das schnelle Geld. Die Fallhöhe für junge Künstler sei da hoch. (dpa)