Streit um Davidstern-Kette Antisemitismus-Vorwurf: Ermittler stellen Fall Ofarim mit Schauspielern nach
Im Fall der möglichen antisemitischen Beleidung des Musikers Gil Ofarim im Hotel Westin Leipzig greifen die Ermittler zu besonderen Maßnahmen. Der Fall wurde jetzt mit einem Schauspieler nachgestellt.
Leipzig/DUR – Im möglichen Antisemitismus-Fall um den Musiker Gil Ofarim betreiben die Ermittlungsbehörden offenbar großen Aufwand. Wie der „Spiegel“ berichtet, wurde der Vorfall von Anfang Oktober im Leipziger Hotel Westin jetzt mit Schauspielern nachgestellt.
Gil Ofarim sagt, er sei am Abend des 4. Oktober in der Rezeption des Hotels antisemitisch beleidigt worden. Seiner Aussage nach seien ihm beim Check-In andere Gäste vorgezogen worden. Als er daraufhin nachgefragt habe, sei ihm entgegnet worden, er solle seine Kette mit einem Davidstern einpacken, dann komme er dran.
Auf den Videoaufnahmen der Hotellobby ist Ofarims Davidstern-Kette jedoch nicht erkennbar. Die Polizei stellte die Szene laut „Spiegel‘“ nun im Detail nach. Der Schauspieler habe dabei jede mögliche Bewegung Ofarims nachstellen müssen. Die dabei entstandenen Aufnahmen sollen nun von Experten der Hochschule Mittweida mit den Original-Aufnahmen vom Oktober verglichen werden.
Ofarims via Instagram vorgetragene Anschuldigungen hatten im Oktober eine Welle der Empörung und eine Diskussion über Antisemitismus ausgelöst. Ofarim und der beschuldigte Mitarbeiter stellten jeweils Strafanzeige. Allerdings wurden schnell Zweifel an den Aussagen des Musikers laut. Eine vom Hotel selbst beauftragte Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei entlastete den Hotelmitarbeiter. Die Ermittlung der Polizei läuft noch.