Stars und ihre Erfindungen Stars und ihre Erfindungen: Prominente Geistesblitze

Jennifer Lopez ist bekannt für ohrwurmende Pop-Songs und mittelmäßige Film-Auftritte. Doch die Sängerin, genauer: ihr Ausschnitt, hat auch eine Technik-Revolution ausgelöst: Mit ihrem tief geschlitzten Versace-Kleid bei den Grammy Awards 2000 und der darauffolgenden Suchanfragen-Explosion zu dem Outfit hat J.Lo dafür gesorgt, dass Google seine Bildersuche erfand. Das verriet Google-Aufsichtsratschef Schmidt jetzt in einem Interview. Bei der Nachricht explodierte wohl auch J.Los Ego: „#OnePersonCanChangeTheWorld“ schrieb sie bei Instagram. Wir raten Frau Lopez zu Bescheidenheit. Denn einige ihrer Kollegen haben tatsächlich ihre Gehirnzellen bemüht – und nicht bloß ihre Brüste über den roten Teppich getragen. Wir stellen sechs prominente Erfinder vor.
Schlaue Schuhe
Michael Jackson ist fast ebenso sehr König des Tanzes wie König des Pop. Im Video zu dem Song „Smooth Criminal“ brach er scheinbar die Regeln der Schwerkraft, indem er, mit beiden Schuhsohlen fest auf der Erde, auch mit dem Oberkörper nur knapp über dem Boden schwebte. Dieses Kunststück allerdings hatte Jacko allein seinem Kopf zu verdanken: Mit anderen Patenthaltern entwarf er, eben für „Smooth Criminal“, ein Paar Schuhe zur Erschaffung der „Anti-Gravitations-Illusion“. Der extra hohe Absatz der Schuhe wird unsichtbar in die Bühne eingelassen und schenkt den Tänzern auch in der Beinahe-Horizontalen Halt.
Windel mit Tasche
Jamie Lee Curtis hat auf der Leinwand schon oft die Mutterrolle eingenommen („True Lies“, „Freaky Friday“) und ist im wahren Leben Mutter zweier Adoptivkinder. Immer eine Hand zu wenig beim Wickeln der Kinder – das Gefühl scheint die heute 56-Jährige gut zu kennen. Denn sie ließ sich die Idee für eine Wegwerf-Windel patentieren, die an der vorderen Außenseite ein Fach für Reinigungstücher mit sich trägt. Verdienen konnte sie damit allerdings nichts: Curtis wollte die Lizenz erst zur Produktion freigeben, wenn Windelhersteller biologisch abbaubares Material verwenden. Inzwischen ist das Patent abgelaufen.
Unstörbare Torpedos
Die in Wien geborene jüdische Schauspielerin Hedy Lamarr sorgte 1933 mit nur 18 Jahren mit einer Nacktszene im Film „Ekstase“ für Aufruhr, später wurde sie in den USA als „schönste Frau der Welt“ vermarktet. Doch Lamarr konnte wesentlich mehr als gut aussehen: Mit dem Komponisten George Antheil erfand sie eine neue Funksteuerung für Torpedos. Die Frequenzen wechseln selbstständig, die Geschosse sind deswegen schwer anzupeilen und kaum störbar. Von der Navy erst Jahrzehnte später angewandt, ist Lamarrs Erfindung heute wichtiger Baustein für die drahtlose Kommunikation.
Extra Lauf für das Gewehr
Bud Spencer, der in Italien als Carlo Pedersoli geboren wurde, ist oder war in seiner Karriere schon Schauspieler, Pilot, Komponist, Sänger, Fabrikant, Designer, Besitzer von Luftfahrt-Unternehmen und Fastfood-Läden und, natürlich, Erfinder. In den 80er-Jahren meldete Spencer mit einem Freund ein dreiläufiges Jagdgewehr zum Patent an – der dritte Lauf war beweglich und konnte separat abgefeuert werden. Für ein Türschloss, dass besonders sicher sein sollte, ließ er sich als alleiniger Erfinder eintragen. Produziert wurde nie, die Patente sind inzwischen ausgelaufen.
Wackelfrei tauchen
Was ist das nur mit James Cameron und dem Meer? In „Titanic“ ließ der US-Regisseur Leo di Caprio ertrinken, 2012 trat er solo eine Fahrt mit einem Spezial-U-Boot an den tiefsten Punkt des Marianengrabens an. Seine erste Erfindung ließ er sich schon 1989 patentieren. Auch ihre Wurzeln liegen in der See: Cameron drehte damals den Überlänge-Streifen „Abyss“, in dem eine Crew aus einem gesunkenen Atom-U-Boot gerettet werden soll. Rund die Hälfte aller Aufnahmen mussten unter Wasser gedreht werden. Cameron erfand dafür einen „Apparat zum Antrieb eines Tauchers unter Wasser“.
Exakt kratzen lassen
In seinen Filmen erforscht US-Regisseur Francis Ford Coppola („Der Pate“, „Apokalypse Now“) die Abgründe der menschlichen Psyche. Mit der von ihm patentierten Erfindung versucht er hingegen kleine körperliche Beschwerden zu lindern: Er hat ein T-Shirt mit einem beidseitigen Aufdruck erfunden, der in nummerierte Bereiche aufgeteilt ist. Im Falle eines Juckens an schwer zu erreichenden Stellen, erklärt der Patent-Halter, könne eine andere Person zielgenau auf den zu kratzenden Bereich hingewiesen werden. Nummer 11, Reihe 2, bitte!





