Polizeiliche Kriminalstatistik Stalker sind überwiegend männlich
Seit Jahren steigen die angezeigten Stalking-Fälle in Niedersachsen. In den meisten Fällen sind Männer die Tatverdächtigen. Wie Opfer frühzeitig reagieren können.

Hannover - Stalking ist eine Straftat, die vor allem Männer begehen - das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 des Landes Niedersachsen hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr 2.378 Fälle von Stalking zur Anzeige gebracht, wie das Landeskriminalamt (LKA) mitteilte.
Rund 82 Prozent der 2.108 ermittelten Tatverdächtigen seien männlich. Seit Jahren steige die Zahl der Anzeigen leicht an. Dies sei nicht zwangsläufig durch mehr Fälle, sondern möglicherweise durch ein geändertes Anzeigenverhalten zu erklären, sagte eine LKA-Sprecherin. Es gebe Hinweise, dass vor allem Männer ihre Ex-Partnerinnen stalken.
Seit 2007 eigener Straftatbestand
Seit 2007 ist Stalking ein eigener Straftatbestand. Das Kriminalitätsphänomen umfasse ein breites Spektrum von Handlungen - von Kontaktaufnahmen über soziale Medien, Telefon oder E-Mail bis hin zu Drohungen und körperlicher Gewalt.
Für die Betroffenen bedeute dies oft eine anhaltende Belastung und eine erhebliche Beeinträchtigung des Alltags. Die Polizei rät Betroffenen, frühzeitig Anzeige zu erstatten. Um Vorfälle zu dokumentieren, könne die App „No Stalk“ hilfreich sein. Sie wird von der Weißen Ring-Stiftung unterstützt. Zudem bietet die Polizei spezialisierte Beratungsstellen an.