Stahlkonzern Stahlkonzern Salzgitter sieht Signale der Belebung
Nach einem Gewinneinbruch beim Stahlkonzern Salzgitter müssen Aktionäre mit Einbußen rechnen. Für 2024 sieht das Unternehmen aber Zeichen der Erholung. Beim grünen Stahl gibt es einen festen Plan.
Salzgitter - Der Stahlhersteller Salzgitter sieht nach einem schwachen Jahr 2023 eine leichte Belebung. Für 2024 hat sich der Konkurrent von Thyssenkrupp einen Umsatz von 10,5 Milliarden bis 11 Milliarden Euro vorgenommen, wie das Unternehmen bei der Vorlage der Jahreszahlen am Freitag in Salzgitter mitteilte. „Wir sehen vor allem für die zweite Jahreshälfte 2024 Signale für eine Belebung der Industrie“, sagte Konzernchef Gunnar Groebler. Eine gewisse Erholung der Konjunktur und der gesamtwirtschaftlichen Lage sei möglich.
Trotz eines schwierigen Starts in das Jahr 2024 sieht das Management ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 700 und 750 Millionen Euro. Als Gewinn vor Steuern sollen davon 250 bis 300 Millionen Euro hängenbleiben. Das erste Quartal dürfte aber noch von dem schwächeren Umfeld des zweiten Halbjahres 2023 geprägt sein, sagte Groebler. Er sieht den Konzern durch reduzierte Nettofinanzschulden und eine auf 46,0 Prozent gestiegene Eigenkapitalquote (2022: 43,7 Prozent) gut aufgestellt für herausfordernde Zeiten.
Im vergangenen Geschäftsjahr litt die Entwicklung unter einer sich abkühlenden Konjunktur, einer hohen Inflation sowie deutlich niedrigeren Stahlpreisen. Bei den Preisen sieht Salzgitter eigenen Aussagen zufolge die Talsohle im Schlussquartal durchschritten. Der Außenumsatz sank 2023 um 14 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) ging von 1,6 Milliarden auf 677 Millionen Euro zurück. Nach Steuern erzielte Salzgitter mit rund 204 Millionen Euro ebenfalls deutlich weniger als im Vorjahr, als knapp 1,1 Milliarden Euro verbucht worden waren.
Auch die Beteiligung an dem Kupferhersteller Aurubis brachte erheblich weniger ein als im Vorjahr, nachdem das Hamburger Unternehmen Millionenschäden durch Betrugs- und Diebstahlfälle hinnehmen musste. Salzgitter-Aktionäre sollen eine Dividende von 0,45 Euro je Aktie erhalten, nach 1,00 Euro 2022. Die Stammbelegschaft des Konzerns, an dem das Land Niedersachsen zu 26,5 Prozent beteiligt ist, erhöhte sich um etwa 500 auf mehr als 23.000 Mitarbeiter. Für den Personalaufbau schaue man zwar auf die Kosten. „Es gibt aber Wachstumsbereiche wie Technologie und die Produktion von grünem Stahl“, sagte Groebler.
Mit der Herstellung von grünem Stahl will der Konzern den eigenen CO2-Ausstoß um bis zu 95 Prozent senken. Die Nachfrage nach klimafreundlicherem Stahl gebe es bereits, etwa aus der Windindustrie. Mit Blick auf das vergangene Jahr sagte Groebler: „Wir haben sichergestellt, dass wir 2026 am Markt sind und die Transformation des Stahlstandortes Salzgitter im Jahr 2033 abgeschlossen ist.“