Wettbewerb „Stadtumbau Award 2024“ für Gröningen und den „Börde Campus“
Gemeinschaft funktioniert in Städten und Gemeinden, wenn soziale Infrastrukturen stimmen. Ein Preis würdigt Projekte, die in diese Richtung gehen. In diesem Jahr geht es ganz vorn um Bildung.
Oschersleben - Ein „Leuchtturm der Bildung im ländlichen Raum“ hat den diesjährigen „Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt“ gewonnen. Ausgezeichnet wurde die Kleinstadt Gröningen im Bördekreis mit dem Projekt „Bildung macht Zukunft - Börde Campus“, wie das Ministerium für Infrastruktur und Digitales in Magdeburg mitteilte, das den undotierten Preis gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Stadtumbau seit 2018 auslobt. Der Wettbewerb hatte unter dem Motto „Städte gestalten - Gemeinschaft bauen“ gestanden, wie es hieß. Die Preisverleihung fand in Oschersleben statt.
Zum „Börde Campus“ gehören eine Freie Sekundarschule und ein Freies Gymnasium mit aktuell insgesamt mehr als 550 Schülerinnen und Schülern. Gröningen habe einer gemeinnützigen Schulgesellschaft sowohl leerstehende Immobilien als auch ungenutzte Freiflächen in der Innenstadt zur Verfügung gestellt. Die Ehrung würdige den Mut und die Durchsetzungsstärke für einen Ort, aus dem sich der Staat aufgrund demografischer Zahlen zurückgezogen hatte.
In der Jury-Begründung hieß es: „Eine Bildungseinrichtung kann, wenn sie mit dem notwendigen Engagement und mit ganzheitlichem Ansatz betrieben wird, ganz offensichtlich zu einem besonderen Identifikationspunkt mit großer Ausstrahlung und ebenso großer Anziehungskraft führen.“ Projekte wie diese wirkten positiv auf Identität und Wirtschaft und gegen Abwanderungstendenzen aus ländlichen Räumen.
Erster Sonderpreis geht nach Wittenberg
Mit dem erstmals vergebenen Sonderpreis würdigte die Jury laut Ministerium das Projekt „StadtLabor“ in der Lutherstadt Wittenberg. Unter dem Motto „Wandel durch Handlung“ würden Mitmach-Initiativen mit Veranstaltungsformaten die Innenstadt beleben, hieß es.
Für den „Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2024“ gab es 19 Bewerbungen. Zwölf Projekte seien nominiert worden, fünf hatten es ins Finale geschafft. Die Projekte sollten soziale Infrastrukturen stärken und in den letzten fünf Jahren abgeschlossen oder wesentlich weiterentwickelt worden sein.