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Kriminalität Staatsschutz ermittelt nach Störung bei Holocaust-Gedenktag

An vielen Orten gedenken Menschen am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz der Opfer des Nazi-Regimes. Auch im brandenburgischen Strausberg. Am Ende kommt es zum Polizeieinsatz.

Von dpa 28.01.2025, 20:48
Staatsschutz ermittelt nach Bedrohung bei Gedenken für NS-Opfer. (Symbolbild)
Staatsschutz ermittelt nach Bedrohung bei Gedenken für NS-Opfer. (Symbolbild) Soeren Stache/dpa

Strausberg - Der Staatsschutz ermittelt nach einem Vorfall bei der Gedenkveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag im brandenburgischen Strausberg. Nach der Kranzniederlegung zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus sollen drei Männer mit unterschiedlichen politischen Ansichten in Streit geraten sein, wie die Polizei mitteilte. Im Verlauf der Debatte soll ein 35-Jähriger einen der Männer gestoßen und dann ein Taschenmesser gezückt haben. 

Laut Polizei konnten sich die Männer der bedrohlichen Situation am Montagnachmittag entziehen. Alarmierte Polizisten konnten den Verdächtigen stellen. Ein Messer hatte der 35-Jährige zu diesem Zeitpunkt nicht dabei, wie es hieß. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz ermittelt wegen des Vorwurfs der Körperverletzung und der Bedrohung. 

Störung bei Gedenken 

Das Gedenken war wie in den Vorjahren von der Stadt Strausberg und vom Kreisverband Märkisch-Oderland der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist:innen“ organisiert worden. Es erfolgte an einem Gedenkstein hinter einem lokalen Seniorenzentrum. Daran nahmen nach Angaben der Vereinigung auch mehrere AfD-Stadtverordnete teil. 

Bereits während der Gedenkveranstaltung sei es wiederholt zu Störungen gekommen, erklärte der Sprecher der Vereinigung, Samuel Signer. „Die anschließende massive Bedrohung von Mitgliedern unserer Organisation und weiteren Antifaschist:innen durch ein Mitglied der Strausberger Stadtverordnetenversammlung muss Konsequenzen haben.“ 

Die bedrohten Menschen seien ins angrenzende Seniorenheim geflüchtet. Eine AfD-Stadtverordnete habe beschwichtigend eingegriffen und den Angreifer abgedrängt, schilderte Signer. Die Polizei stellte in ihrer Mitteilung keinen Bezug zur AfD her. 

Die „Märkische Oderzeitung“ berichtete von Pöbeleien und Rangeleien bei der Gedenkveranstaltung. Laut „taz“ äußerte sich der Beschuldigte auf Anfrage nicht zu dem Vorfall. Der AfD-Kreisvorstand Falk Janke habe lediglich Kenntnis von einer „Rangelei“, schrieb das Blatt.