Anschlag in Berlin Staatsschutz ermittelt nach Angriff auf SPD-Wahlkreisbüro
Ein Angriff auf ein Politiker-Büro in der Hauptstadt sorgt für Empörung. Zunächst ist von Schüssen auf die Scheibe die Rede - doch die Polizei vermutet eine andere Tatwaffe.
Berlin - Nach einem Angriff auf das Wahlkreisbüro des SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft in Berlin-Oberschöneweide ermittelt der Staatsschutz der Polizei. Es gehe um Sachbeschädigung mit politischem Hintergrund, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage.
Der Politiker, der im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt, veröffentlichte bei Facebook Fotos von den Beschädigungen an seinem Büro. Zu sehen sind Beschädigungen der Fensterscheibe, hinter der ein Bild des Abgeordneten hängt, und auf der Hauswand daneben ein Schriftzug in roter Farbe. „Nach ersten Erkenntnissen wurden die Beschädigungen an der Scheibe vermutlich mit einem spitzen Gegenstand verursacht“, teilte die Polizei am späten Nachmittag mit. Düsterhöft wertete die Beschädigungen der Scheibe zunächst als Einschusslöcher.
Die Polizei war laut der Mitteilung gegen 9.30 Uhr zu dem Wahlkreisbüro in der Siemensstraße gerufen worden. Zusätzlich zur Beschädigung der Scheibe wurde den Fotos des Politikers zufolge mit roter Farbe auf eine Hauswand gesprüht: „We condemn Germany for genocide.“ (Übersetzung: Wir verurteilen Deutschland für den Völkermord). „Für mich ist klar, dass sich dies auf die aktuelle Lage im Nahen Osten bezieht“, schrieb Düsterhöft bei Facebook.
Entsetzen in der Politik
Die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus verurteilte den Angriff. „Lieber Lars, wir stehen fest an Deiner Seite!“, schrieb Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) auf der Onlineplattform X. Düsterhöft ist Fraktionssprecher der SPD für Soziales, Pflege und Menschen mit Behinderungen. Auch der Senat zeigte sich entsetzt. „Angriffe auf Parlamentarier sind Angriffe auf die demokratische Gesellschaft insgesamt“, erklärte Sprecherin Christine Richter.