Länderübergreifendes Problem Sprengung von Geldautomaten - Polizeiexperten beraten
Wenn Geldautomaten gesprengt werden, sorgt das nicht nur für hohe Schadenssummen. Auch Menschen sind gefährdet. Eine internationale Tagung in Osnabrück beschäftigt sich mit dem Thema.

Osnabrück - Die Täter agieren über Grenzen hinweg - also müssen auch die Ermittler bei Geldautomatensprengungen bundesweit und international gut vernetzt sein. In Osnabrück treffen sich zu diesem Thema vom 25. bis zum 27. Februar mehr als 120 Expertinnen und Experten der Polizei zu einer europäischen Konferenz, wie ein Sprecher der dortigen Polizeidirektion auf Anfrage mitteilte. Sie kommen aus 14 Bundesländern und mehreren europäischen Nationen.
In Niedersachsen sei die Zahl der Geldautomatensprengungen im vergangenen Jahr auf 19 Fälle zurückgegangen, hieß es. Zuvor sank die Zahl den Angaben zufolge von 68 im Jahr 2022 auf 39 Fälle im Jahr 2023.
Aber auch wenn die Zahl zurückgegangen sei, gingen von diesen Straftaten nach wie vor große Gefahren für die Bevölkerung aus, sagte der Sprecher. Wegen der verwendeten hochgefährlichen Sprengstoffe sei die Gefahr von Verletzungen von Menschen groß. Dem Bundeskriminalamt zufolge lag der Beuteschaden im Jahr 2023 bei 28,4 Millionen Euro.
Workshops zu Fahndung und Ermittlungen
An der Konferenz nehmen neben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Deutschland auch Vertreter aus Österreich, der Schweiz, aus Luxemburg, Belgien, Frankreich und den Niederlanden teil. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) werde ebenfalls dabei sein, hieß es. Geplant seien staatenübergreifende Workshops zu Fahndungsmaßnahmen, Ermittlungen, Tatortaufnahme mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und zur Zusammenarbeit der Justizbehörden.
Ausgerichtet wird die Tagung von der Polizeidirektion Osnabrück und dem Landeskriminalamt Niedersachsen. Finanziert wird sie überwiegend aus Mitteln eines EU-Projekts zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Europa, dessen Federführung beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg liegt.