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Innensenatorin Spranger: Keine Strafe für jubelnden Feuerwehrmann

Beifall und La-Ola-Wellen: Mitte Januar begrüßte ein Berliner Feuerwehrmann in einer Feuerwache protestierende Bauern, ein Video des Vorfalls sorgt für Aufsehen. Im Berliner Innenausschuss wurde der Fall am Montag diskutiert.

Von dpa 29.01.2024, 11:26
Iris Spranger (SPD) spricht.
Iris Spranger (SPD) spricht. Annette Riedl/dpa

Berlin - Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) will mit dem Feuerwehrmann, der im Januar protestierende Bauern jubelnd begrüßte, das Gespräch suchen - und von einer Strafe absehen. Der Feuerwehrmann sei derzeit im Urlaub, sie wolle aber bald mit ihm sprechen, sagte Spranger am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. „Mir geht es darum, sich auf Augenhöhe zu begegnen und über die Werte, für die wir gemeinsam stehen und die Normen, die wir uns gegeben haben, auszutauschen.“ Das sei als Konsequenz „angemessen“. Es als Strafe auszulegen, wäre aber weit hergeholt, sagte Spranger halb unernst.

Mitte Januar hatte ein Feuerwehrmann in einer Feuerwache in Wittenau im Norden der Stadt vorbeifahrende Bauern in ihren Traktoren mit La-Ola-Wellen und Beifall begrüßt. Die Bauern waren auf der Anreise zu Demonstrationen im Regierungsviertel. Ein Video des Vorfalls wurde seither mehr als 28.000-mal bei Youtube abgerufen. Die Feuerwehr hatte daraufhin angekündigt, den Fall zu prüfen.

„Als ich Kenntnis darüber erhalten habe, habe ich mich direkt danach dazu entschieden, mit dem und den Beteiligten darüber zu sprechen“, sagte Spranger. Sie wolle sich über „die Wirkung des Videos und die Auswirkung auf den Berufsstand“ austauschen. Den Vorwurf, dass sie dem Feuerwehrmann mit Strafen gedroht habe, könne sie nicht verstehen: „Ich glaube nicht, dass es so schlimm ist, mit mir in ein Gespräch zu gehen.“

Dass die Berliner Feuerwehr den Fall prüft, sei nach Vorgabe des Disziplinarrechts ihre Pflicht, erklärte Spranger. Die Prüfung dauere jedoch noch an. Nach Angaben von Feuerwehrchef Karsten Homrighausen entspreche es nicht den Erwartungen, dass ein Feuerwehrbeamter derartige Bekundungen im Dienst tätigt. „Wir haben festgestellt, dass es nicht den Werten der Berliner Feuerwehr entspricht.“ Man habe den Fall daraufhin zum Anlass genommen, um die Feuerwehrleute zu sensibilisieren. Homrighausen sei sich mit der Gewerkschaft der Feuerwehr einig, dass es bei einem Gespräch bleiben werde.