Bildung Sprachkitas regional sehr unterschiedlich verteilt
Magdeburg - Kitas, die eine besondere Sprachförderung anbieten, sind in Sachsen-Anhalt unterschiedlich verteilt. Während im Landkreis Harz 34 solcher Vorhaben bewilligt wurden, ist es im Altmarkkreis Salzwedel nur 1, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Linken-Landtagsabgeordneten Nicole Anger hervorgeht. Im Landkreis Börde gibt es demnach 7 bewilligte Vorhaben, im Burgenlandkreis 17 und in Dessau-Roßlau 8. In Halle und Magdeburg befinden sich 33 beziehungsweise 31 bewilligte Sprachkitas. Landesweit waren es bis zum 19. Oktober den Angaben zufolge 215, weitere 11 Anträge befanden sich noch in Prüfung.
Je nach Vorhaben wird eine halbe Fachkraft gefördert, insgesamt entspricht das den Angaben zufolge 115 Stellen. Nicole Anger kritisierte die ungleiche Verteilung: „Das ist eine Unausgewogenheit und hier ist das Land dringend in der Pflicht, gleichwertige Lebensbedingungen und damit gleichwertige Bedingungen für ein gutes Aufwachsen zu schaffen. Eine Sprachfachkraft gehört in jede Kita!“ Die Kita-Träger müssten mit eigenem Geld in das Programm gehen, das könnten aber nicht alle.
Ursprünglich vom Bund gefördert, können die Sprachkitas in Sachsen-Anhalt ihre Arbeit dank eines Landesprogramms seit dem 1. Juli nahtlos fortsetzen. Aus den Mitteln des Gute-Kita-Gesetzes können die Projekte laut dem Sozialministerium weiter gefördert werden. Bis Ende 2024 stünden rund zehn Millionen Euro bereit. Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hatte erklärt: „Sprachförderung in den Kitas legt den Grundstein für einen erfolgreichen Bildungsweg.“
Die Linken-Abgeordnete Anger erklärte weiter: „Die Pauschalen für die Sprachfachkräfte liegen deutlich unter dem tariflichen Niveau, das Land gewährt wohlwissend keine Vollfinanzierung. Aus dem Grunde sind bereits Landkreise wie Anhalt-Bitterfeld, Magdeburg und Halle mit einigen Einrichtungen ausgestiegen. Ihnen fehlt schlichtweg das Geld.“
Anger hob zugleich die Bedeutung des Programms hervor: „Sprachfachkräfte sind ein Gewinn für jede Einrichtung, wo sie eingesetzt sind. Sie haben Zeit, ein Buch vorzulesen, Geschichten zu erzählen und dabei aktiv die Sprachentwicklung zu fördern.“ Die Sprachkitas sollten auch über 2024 hinaus fortgeführt werden.