Kunst Spendenaktion für Gemälde in der Marienkirche Wiesenburg
Potsdam - Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hat zu Spenden für ein wertvolles Gemälde in der Marienkirche in Wiesenburg/Mark aufgerufen. Damit startete Schüle am Mittwoch in Potsdam die 15. Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“, mit der vor Weihnachten Gelder für den Erhalt von sakralen Kunstschätzen in Brandenburg gesammelt werden. Dies sei eine wichtige Ergänzung der Denkmalförderung durch das Land, sagte Schüle. „Denn: Der Schutz unseres gemeinsamen kulturellen Erbes kann nur gemeinsam gelingen.“
Das Epitaph-Gemälde auf einer Holztafel hat im Laufe der Zeit etliche Schäden erlitten. „Die Malschichten lösen sich ab, wertvolle Details werden verloren gehen, wenn sie nicht in nächster Zeit an Ort und Stelle befestigt werden“, erläuterte Restauratorin Dörte Busch. Daher seien umfangreiche Restaurierungsarbeiten notwendig. Die Kosten werden den Angaben zufolge auf rund 26 000 Euro geschätzt.
Das Gemälde wurde laut Ministerium vom Kirchenpatron Friedrich III. für seine 1568 im Kindbett gestorbene Frau Margareta von Dießkau gestiftet und soll in der Werkstatt von Luca Cranach dem Jüngeren in Wittenberg gefertigt worden sein. Das Motiv sei so unbekannt und selten, dass das Gemälde dadurch noch mehr an Wert gewinne, sagte die Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christin-Maria Bammel: „Die im Kindbett sterbende Frau, Margareta von Dießkau, reicht ihr Kind kurz nach der Geburt ihrer Familie zum Schutz, bevor sie stirbt. Und Kinder sind doch immer ein Zeichen von Hoffnung auf Frieden und Leben.“
Im vergangenen Jahr seien bei der Spendenaktion rund 10 000 Euro für die Restaurierung sakraler Kunstschätze in der Dorfkirche Blumenow (Oberhavel) zusammengekommen, berichtete das Ministerium. Insgesamt seien in den vergangenen Jahren im Rahmen der Spendenaktionen rund 250 000 Euro gesammelt worden.