Speckstein Speckstein: Werkstoff möglicherweise Krebs erregend
Berlin/dpa. - Wegen des Verdachts auf Krebs erregendeAsbestfasern haben die Bundesländer Hamburg und Bremen den WerkstoffSpeckstein im Schulunterricht verboten. Auch die Schulen inSchleswig-Holstein sollen künftig auf Speckstein verzichten, sagteeine Sprecherin des Kieler Kultusministeriums am Montag auf Anfrage.Die Berliner Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport ordneteUntersuchungen des Werkstoffs an. Einen entsprechenden Bericht derBerliner Zeitung «B.Z.» bestätigte die Behörde am Montag.
Speckstein wird unter anderem im Kunstunterricht an Schulen und inJugendheimen verwendet. «Sollte sich der geringste Anhaltspunktergeben, dass eine Gesundheitsgefährdung vorliegt, werden wirSpeckstein aus dem Verkehr ziehen», sagte der Sprecher der BerlinerSchulverwaltung, Thomas John. Messergebnisse sollen noch in dieserWoche vorliegen.
Das Hamburger Schulamt hatte bereits am 28. August die Schulenangewiesen, Speckstein im Kunstunterricht nicht mehr einzusetzen. Eskönne nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden, dass beider Bearbeitung des Steines einzelne Asbestfasern freigesetzt werdenkönnten. An Bremer Schulen ist der Gebrauch von Speckstein seit dem17. September untersagt. Nach einer entsprechenden Verfügung derBremer Schulbehörde sind mögliche Asbestanteile zwar so gering, dassSpeckstein nicht unter das Verbot der Gefahrstoffverordnung fällt.Eine Gefährdung solle aber grundsätzlich vermieden werden, hieß es.
Im unbearbeiteten Zustand ist Speckstein ungefährlich. Erst beimSchleifen oder Feilen könne Asbeststaub freigesetzt werden, erklärteein Mitarbeiter des Berliner Landesamts für Arbeitsschutz,Gesundheitsschutz und technische Sicherheit. «Bei den Importeuren undHändlern muss jetzt nachgefragt werden, ob und wie sie dieAsbestverunreinigungen überprüfen und zertifizieren», sagte derSprecher der Arbeitsschutzbehörde, Robert Rath. Die Importeure undHändler seien gemäß der Chemikalienverbotsverordnungmitverantwortlich.
Nach Angaben des Kieler Kultusministeriums kann eineAsbestbelastung des Specksteins wegen oft ungeeigneterAnalysemethoden auch dann nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden,wenn Lieferanten dies bescheinigten. Speckstein ist eine dichte Formdes Minerals Talk und kann wie dieses Asbestanteile enthalten.Speckstein kommt an vielen Orten der Erde vor, beispielsweise imFichtelgebirge, in Brasilien und Indien. Asbest ist ebenfalls einnatürliches Mineral, das unter anderem in Kanada, Russland undSüdafrika abgebaut wird.