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Nach der Wahl SPD will auf dem Land stärker Flagge zeigen

Nach der historischen Niederlage bei der Bundestagswahl will die SPD in Brandenburg erste Konsequenzen ziehen: Sie will mehr Präsenz auf dem Land zeigen. Auch ein weiteres Projekt ist geplant.

Von dpa 25.02.2025, 16:21
AfD-Forderungen nach Neuwahlen in Brandenburg empfindet SPD-Fraktionschef Björn Lüttmann als „Respektlosigkeit gegenüber den Wählerinnen und Wählern“. (Archivbild)
AfD-Forderungen nach Neuwahlen in Brandenburg empfindet SPD-Fraktionschef Björn Lüttmann als „Respektlosigkeit gegenüber den Wählerinnen und Wählern“. (Archivbild) Michael Bahlo/dpa

Potsdam - Die SPD will sich in Brandenburg nach der Niederlage bei der Bundestagswahl stärker auf dem Land zeigen. Das Problem mangelnder Präsenz im Land werde sich spätestens mit der Eröffnung vieler Wahlkreisbüros der SPD-Landtagsabgeordneten erübrigen, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Lüttmann. Die Präsenz der SPD-Bundestagsfraktion in Brandenburg werde angesichts verlorener Mandate aber deutlich kleiner.

Außerdem gehe es darum, in der SPD/BSW-Koalition Verantwortung zu übernehmen und einen Haushalt zu erstellen, sodass „die Menschen sehen, dass etwas vorangeht“.

Mehr ins Gespräch kommen – aktiver in soziale Medien

Die SPD, die seit 1990 in Brandenburg regiert, fuhr bei der Bundestagswahl im Land mit 14,8 Prozent eine historische Niederlage ein und wurde nur noch drittstärkste Kraft hinter AfD und CDU. Die AfD war vor allem in eher ländlichen Regionen erfolgreich.

Der SPD-Landtagsfraktionschef sagte, seine Partei wolle mit den Leuten verstärkt ins Gespräch kommen. Das werde auch Thema einer Klausurtagung in der kommenden Woche sein. Die SPD im Landtag stellt 32 Abgeordnete und ist größte Fraktion.

Ergebnis der Bundestagswahl „stark von Social Media geprägt“

Die SPD muss sich nach Ansicht des Fraktionschefs auch in den sozialen Medien neu sortieren. „Wir als Landtagsfraktion sind dabei, und diese Empfehlung kann ich nur der Bundestagsfraktion auch geben“, sagte Lüttmann. Er verwies auf den Erfolg der Linken als Beleg dafür, dass das Ergebnis der Bundestagswahl stark von Social Media geprägt gewesen sei. Dies sei ein zweiter zentraler Teil neben der Präsenz vor Ort.

BSW: „Gekommen, um zu bleiben“

Die Forderung der AfD nach einer Neuwahl in Brandenburg empfindet Lüttmann als „Respektlosigkeit gegenüber den Wählerinnen und Wählern, die vor nicht mal einem halben Jahr den Landtag gewählt haben“. Die SPD wurde dabei stärkste Kraft – knapp vor der AfD.

Das BSW zeigte sich trotz des gescheiterten Einzugs der Partei in den Bundestag zuversichtlich für die Koalition mit der SPD in Brandenburg. „Das BSW wird gebraucht und wir sind gekommen, um zu bleiben“, sagte der Fraktionsvorsitzende Niels-Olaf Lüders. „Wir sind uns der Verantwortung für unser Land bewusst und ich verspreche ihnen, dass wir damit nicht leichtfertig umgehen werden.“ Das BSW kam bei der Wahl am Sonntag auf 10,7 Prozent in Brandenburg.