Parteien SPD-Fraktionschef möchte wohl Spitzenamt nach Wahl behalten
Daniel Keller hat eine steile politische Karriere hinter sich. Der Judoka kann austeilen, zeigt sich nach seiner knappen Wahl zum Wahlkreiskandidaten aber auch selbstkritisch. Er äußert sich zur Frage, ob er das Spitzenamt in der Landtagsfraktion behalten will.
Potsdam - Brandenburgs SPD-Landtagsfraktionschef Daniel Keller möchte seinen Posten nach der Landtagswahl im kommenden Jahr wenn möglich gern weiterführen. Offiziell äußert sich Keller dazu nicht, machte aber deutlich, dass er die Aufgabe gern macht. „Das entscheidet die neu gewählte Landtagsfraktion im Jahr 2024“, sagte Keller der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob er gern weitermachen würde. „Ich kann aber sagen, dass mir die Arbeit in der jetzigen Fraktion als Fraktionsvorsitzender große Freude und Spaß macht.“
Der SPD-Politiker steht seit rund zwei Jahren an der Spitze der größten Fraktion im Brandenburger Landtag. Damals hatte er nach einem internen Machtkampf Erik Stohn als Fraktionschef beerbt. Keller war erst 2019 mit einem Potsdamer Direktmandat in den Brandenburger Landtag eingezogen und wenig später zum Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion gewählt worden.
Bei der Wahl zum Landtagskandidaten im Wahlkreis Potsdam-Süd setzte sich Keller am 19. Oktober allerdings nur mit knapper Mehrheit von 10 zu 9 Stimmen gegen Nico Marquardt durch. Marquardt ist wie Keller Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, aber weit weniger bekannt als er. Im September nächsten Jahres wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will wieder als Spitzenkandidat antreten.
Der passionierte Judoka Keller zeigt sich trotz des knappen Wahlergebnisses für die Wahlkreiskandidatur zuversichtlich. „Wir gehen sehr geschlossen in den Wahlkampf“, sagte er. „Man hat mir ins Stammbuch geschrieben, dass der eine oder die andere eine bessere Kommunikation wünscht, die Kritik nehme ich gerne an. Die Potsdamer SPD steht geschlossen hinter mir als Wahlkreiskandidat.“ Mehrere Medien hatten über die knappe Wahl zuvor berichtet.