Europa League Spätes Gegentor: Frankfurt nur 3:3 in der Europa League
Gegen Pilsen sieht der Fußball-Bundesligist schon wie der sichere Sieger aus. In der Nachspielzeit folgt dann jedoch der Schock. Im weiteren Verlauf des Wettbewerbs müssen sich die Hessen steigern.
Frankfurt/Main - Konsterniert standen die Profis von Eintracht Frankfurt nach dem bitteren Fehlstart in die Europa League auf dem Rasen und verstanden die Welt nicht mehr. Beim 3:3 (1:1) gegen Viktoria Pilsen verspielte der Fußball-Bundesligist in den letzten Minuten eine Zwei-Tore-Führung und musste den ersten Rückschlag auf dem angestrebten Weg ins Achtelfinale hinnehmen.
Vor 56.500 Zuschauern erzielten Hugo Ekitiké in der 38. Minute, Junior Dina Ebimbe (62.) und Rasmus Kristensen (67.) die Tore für die Frankfurter. Pavel Sulc (41.), Prince Kwabena Adu (87.) und Vaclac Jemelka (90.+3) trafen für die Gäste. Bereits am kommenden Donnerstag steht für die Hessen in dem reformierten Wettbewerb die zweite Aufgabe bei Besiktas Istanbul an.
„Das ist nicht gut genug“, sagte Kristensen bei RTL. Der Verteidiger ergänzte: „3:1 fünf Minuten vor dem Ende. Das müssen drei Punkte sein.“ Sportvorstand Markus Krösche sah es ähnlich: „Das ist extrem bitter, weil wir gut gespielt haben. Nach dem 3:1 haben wir zu wenig gemacht und auch ein bisschen naiv verteidigt.“
Frankfurter Dominanz zunächst wirkungslos
Der Europa-League-Sieger von 2022 musste neben den verletzten Kevin Trapp und Oscar Højlund sowie Mario Götze, für den ein Einsatz nach einem Infekt noch zu früh gekommen wäre, auch auf Abwehrchef Robin Koch (Hüfte) verzichten. Für den Nationalspieler rückte Niels Nkounkou in die Viererkette. Zudem durften Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud und Angreifer Igor Matanovic erstmals von Beginn an ran. Dafür blieben Hugo Larsson und Fares Chaibi zunächst auf der Bank.
Frankfurt übernahm sofort die Spielkontrolle, agierte am und im gegnerischen Strafraum zunächst aber harm- und ideenlos. Die kompakt stehenden Tschechen gerieten daher kaum in Verlegenheit.
Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte besannen sich die Hessen einmal auf ihre spielerischen Fähigkeiten. Kristensen hebelte mit einem feinen Pass die gesamte Gäste-Abwehr aus, sodass Ekitiké freie Bahn hatte. Der Franzose ließ sich die Chance nicht entgehen und schob locker zur Führung ein.
Die Freude darüber währte jedoch nur drei Minuten. Bei einem der seltenen Angriffe des Teams aus Pilsen agierte die Eintracht-Defensive zu passiv. Sulc zog aus rund 20 Metern ab und überwand Trapp-Vertreter Kaua Santos im Frankfurter Tor mit einem platzierten Flachschuss ins untere Eck.
Frankfurter Doppelschlag reicht nicht zum Sieg
Nach dem Wechsel blieb es ein zähes Ringen. Und wieder reichte den Frankfurtern ein genialer Moment, um zum Erfolg zu kommen. Dieses Mal bediente Ekitiké mit einem Zauberpass den kurz zuvor eingewechselten Ebimbe, der eiskalt vollstreckte.
Jetzt war die Eintracht richtig im Spiel. Nur vier Minuten nach der erneuten Führung legte Kristensen nach einer zu kurz abgewehrten Ecke mit einem Direktschuss nach. Damit schien der Widerstand der Gäste gebrochen.
Frankfurts Trainer Dino Toppmöller wechselte nun munter durch, um Kräfte für die kommenden Aufgaben zu schonen. Der Plan ging jedoch nicht auf. In der Schlussphase traf zunächst Adu zum Anschluss, ehe Jemelka für den Endstand sorgte.