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Skurrile japanische Erfindungen Skurrile japanische Erfindungen: Kissen für Einsame und Handys zum Umarmen

Von Marianna Deinyan 22.09.2015, 12:21

Köln - Ist der Chef schlecht gelaunt? Hängt sich der Computer ständig auf? Urlaubsantrag nicht genehmigt? Der Alltag am Arbeitsplatz kann manchmal sehr frustrierend sein. So frustrierend, dass der ein oder andere vermutlich am liebsten in Tränen ausbrechen würde. In solchen Situationen wäre es dementsprechend praktisch, nicht hysterisch aufs Klo rennen zu müssen, um die Tränen vor Kollegen zu verstecken. Nein, im Gegenteil. Der Akt des Weinens am Arbeitsplatz kann ruhig auch zelebriert werden.

Das dachte sich zumindest Hiroki Terai, ein japanischer Geschäftsmann, der neuerdings folgende Dienstleistung anbietet: Für umgerechnet 65 US-Dollar kann ein gutaussehenden Mann zum gemeinsamen Schluchzen bestellt werden. Wer kurz vor dem Heulkrampf ist, dem helfen die „Handsome Weeping Boys“ mit traurigen Videoclips auf die Sprünge.

Doch es ist nicht das erste Mal, dass Meldungen über – in europäischen Augen – eigenartige Erfindungen oder Dienstleistungen aus Japan durch das Netz kursieren. Im Folgenden eine Auflistung skurriler Erfindungen aus Japan.

Das Kissen für einsame Männer

„Hizamakura Lap Pillow“ – so heißt das Kopfkissen, das einsame Männern das Gefühl vermitteln soll, ihren Kopf gerade in den Schoß ihrer Geliebten zu legen. Das Kissen hat die Form eines knienden weiblichen Unterkörpers. Die imaginäre Frau trägt wahlweise einen roten oder schwarzen Minirock. So sind den einsamen Männern süße Träume garantiert.

Das Handy zum Umarmen

Schon wieder ein Kissen. Aber diesmal kein läppischer Frauenschoß, sondern quasi eine überdimensionale Handytasche, die beim Telefonieren umarmt werden kann. Das „Hugvie“. So könnten dem oder der Liebsten theoretisch telefonisch süße Dinge ins Ohr gesäuselt werden, während gleichzeitig das riesige Kissen in Menschenform an den eigenen Körper gepresst wird. Damit sich die Umarmung besonders echt anfühlt, erzeugen zwei integrierte Vibratoren noch einen künstlichen Herzschlag – dieser passe sich an die Stimmfrequenz des Telefonpartners an. Für ein authentischeres Erlebnis.

Die unendliche Luftpolsterfolie

Auf Luftpolsterfolie herumdrücken und die kleinen Polster zum Platzen bringen bereitet überraschend vielen Menschen großen Spaß. Und zwar weltweit. Da es jedoch nicht besonders nachhaltig ist, die Folie aufgrund dieser Vorliebe unbrauchbar zu machen, gibt es nun eine ökonomische Alternative. Die unendliche Luftpolsterfolie – auf japanisch „Mugen Puchi Puchi“ verspricht auch für die Tastsinne ein authentisches Erlebnis – denn dank der Silikonbeschichtung soll sie sich besonders echt anfühlen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche skurrilen Dienstleistungen in Japan angeboten werden.

Große Hochzeitsparty dank gemieteter Gäste

Auf japanischen Hochzeiten muss offenbar dick aufgetragen werden. Zumindest auf der Gästeliste – denn wer das Gefühl hat, dass nicht genügend Menschen bei der eigenen Trauung anwesend sind, kann sich Hochzeitsgäste mieten. Für umgerechnet 200 US-Dollar könnten Mitarbeiter der Firma „Office Agents“ als Hochzeitsgäste gemietet werden. Gegen Aufpreis würden sie auch auf der Hochzeit singen oder eine Rede halten.

Der Entschuldigungsservice

Elton John bringt es auf den Punkt. „Sorry seems to be the hardest word.“ Nach einem Streit mit den Liebsten ist es nicht besonders einfach, einzusehen, dass man selbst derjenige ist, der sich entschuldigen muss. Die Entschuldigung selbst ist für viele meist noch unangenehmer. Wer das umgehen möchte, kann in Japan einen „Entschuldigungsservice“ damit beauftragen. Mehrere Unternehmen sollen dort mit der Dienstleistung werben, sich für zahlende Kunden bei Freunden und Familie zu entschuldigen.

Zum Ohrputzen in den Ohrputzsalon

Wenn schon Finger- und Fußnägel von Fremden hübsch gemacht werden, ist es nur konsequent, derartige Dienstleistungen auch auf weitere Körperstellen auszuweiten. Warum also nicht auch die Ohren von Spezialisten putzen lassen? Schließlich ist der regelmäßige Griff zum Wattestäbchen sicher nur halb so entspannend wie ein Besuch im „Ohrputzsalon“. Die professionellen japanischen Ohrputzer müssen die Nutzung des „Mimikaki“ beherrschen – ein traditionelles japanisches „Wattestäbchen“. Viele Kunden würden die Ohrreinigung als derart entspannend empfinden, dass sie währenddessen einschlafen.