Zebra verfüttert Nach Skandal im Zoo Leipzig: Fünf der größten Zoo-Aufreger weltweit
Der Leipziger Zoo-Skandal sorgte in den letzten Tagen für viel Aufsehen. Doch bereits in der Vergangenheit kam es zu den unterschiedlichsten Zoo-Skandalen. Hier erfahren Sie mehr über fünf der weltweit größten Zoo-Aufreger.
Magdeburg/DUR – Die Versetzung des beliebten Tierpflegers Jörg Gräser im Leipziger Zoo und die Fütterungspanne bei den Löwen mit dem getöteten Zoo-Zebra Franz sorgten in den vergangenen Tagen für mächtig Wirbel. Doch nicht nur der Leipziger Zoo ist von einem Skandal betroffen. In der Vergangenheit waren bereits zahlreiche Zoos auf der ganzen Welt von Skandalen betroffen.
1. Leipziger Zoo: Skandal nach Tötung eines Lippenbären
Ende 2006 wurde der Leipziger Zoo bereits von einem anderen Skandal erschüttert. Damals hatte der Zoo kurz nach seiner Geburt einen jungen Lippenbären eingeschläfert, weil dieser von seiner Mutter verstoßen worden war.
Was folgte war eine Welle der Empörung: Der Zoo erhielt mehrere Protest-Emails und der Direktor Jörg Junhold sogar zwei Anzeigen, mit welcher sich die Staatsanwaltschaft Sachsen auseinandersetze. Sogar der Deutsche Tierschutzbund forderte den Zoodirektor auf, dass dieser sich zu den Vorfällen äußere.
Daraufhin begründete er die Entscheidung den Jungbären einschläfern zu lassen damit, dass die Versorgung durch das Muttertier nicht mehr gewährleistet wurde und der Zoo eine Handaufzucht ablehne, da die Eingliederung in die soziale Gemeinschaft mit Artgenossen nach dem Umgang mit Menschen nahezu unmöglich sei.
2. Zoo Kopenhagen: Giraffe wurde vor den Augen der Besucher erschossen und zerstückelt
Als im Februar 2014 der Kopenhagener Zoo die Giraffe Marius tötete, sorgte dies für weltweite Empörung. Der Grund dafür: Der Zoo tat dies vor den Augen der Besucher.
In den skandinavischen Ländern ist es Gang und Gebe, dass Zoos Tiere öffentlich sezieren. Die Tierparks versprechen sich dadurch ein Bildungsprogramm für Kinder. Zumeist trifft dieses Schicksal alte Tiere, welche nicht in andere Zoos verlegt werden konnten - was bei Marius aber nicht der Fall war. Bei der Giraffe handelte es sich um eine gesunde Babygiraffe. Der Zoo erschoss das Tier und zerstückelte es vor den Augen der Besucher, bevor es danach an die Löwen verfüttert worde.
Bereits nach der Bekanntgabe des Vorführungstermins der Sektion gab es bei Tierschützern eine weltweite Aufruhr. Damals hatten sich Tausende Menschen für das Überleben von Marius eingesetzt, sogar andere Zoos boten an, die Giraffe aufzunehmen. Am Ende brachte dies alles nichts und der Zoo tötete das Tier. Damals rechtfertigte der Zoo die Tötung damit, dass "der Bestand zu groß geworden sei und Inzucht drohte".
3. Bergzoo Halle: Malende Elefanten lösen Protestwelle im Internet aus
Im Jahr 2015 brach auf Facebook ein Shitstorm gegen den Bergzoo Halle aus. Einer der Tierpfleger des Zoos hatte auf seiner privaten Facebook-Seite ein Video hochgeladen, dass den Elefantenbullen Abu beim Malen mit dem Rüssel zeigte. Daraufhin entbrannte vorwiegend englischsprachige Kommentare auf den Facebook-Seiten des Zoos und des Elefantenhauses.
Nachdem das Video dann von der Organisation „Wildlife at risk“ weiterverbreitet und sogar fälschlich kommentiert wurde, gab es sogar namentliche Morddrohungen gegen einige Tierpfleger. Die Tierschützer behaupteten, dass der Pfleger aus dem Video dem Elefantenbullen Lackfarbe in den Rüssel kippen würde.
Nur entsprach der Vorwurf nicht der Wahrheit und der Zoodirektor brachte gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung Licht ins Dunkle: Die Elefanten des Zoos malten schon lange mit dem Rüssel, aber nicht mit Lackfarbe, sondern mit lebensmittelechter, stark verdünnter Kindermalfarbe – ein großer Unterschied. Außerdem bekräftigte der Zoo, dass die Elefanten dies freiwillig tun würden und zu keinem Zeitpunkt dazu gezwungen wurden.
4. Erfurter Zoo: Tiere zum Verzehr verkauft
Ein weiterer schwerer Skandal erschütterte 2007 den Erfurter Zoo. Damals wurde bekannt, dass Tierpfleger ohne Genehmigung Fleisch von bestimmten Tierarten aus dem Zoo verkauft hatten. An die Öffentlichkeit geriet der Skandal nachdem der Oberbürgermeister Erfurts, Andreas Bausewein (SPD), eine Strafanzeige gegen den Zoo gestellt hatte.
Damals sollen nach einem Bericht der „Thüringischen Landeszeitung“ unter anderem Hirsche verkauft worden sein. Außerdem wurden zwei Liszt-Äffchen bei einem Privatmann in Berlin gefunden. Dieser hatte die Tiere unter unwürdigen Bedingungen gehalten. Aus Dokumenten, welche der Deutschen-Presse-Agentur dpa vorlagen, ging hervor, dass diese aus dem Bestand des Erfurter Zooparks stammten. Als Folge des Skandals musste der damalige Zoodirektor seinen Hut nehmen.
5. Privater Tierpark im Irak: Rauchender Affe wird befreit
Als 2016 Tierschützer den Affen Manno aus dem Tierpark Ol Pejeta, liegt im Irak, befreiten, konnten sie ihren Augen nicht trauen: Zoobesucher hatten dem damals vier Jahre alten Schimpansen Zigaretten zugesteckt, damit der Affe diese dann rauchte. Auch Limonade und Süßigkeiten wurden an den Affen verfüttert - ein absoluter Akt der Tierquälerei.
Die Tierschützer brachten den Schimpansen in ein Reservat in Kenia, wo er heute mit 36 anderen Artgenossen in einem ein Quadratkilometer großen Reservat lebt. Laut Tierschützern gibt es im nahen Osten tausende Schimpansen, welche ein ähnliches Schicksal wie Manno erleiden.