Silvester Silvester: 28-Jähriger plant Feuerwerk am Brandenburger Tor

Berlin/Hannover/dpa. - Bereits zum drittenMal plant der 28-Jährige zusammen mit seinem Schwiegervater dasBerliner Silvesterfeuerwerk, feilt an der Farbfolge und tüftelt überdem Zusammenspiel von Technik und Musik. Manche nennen den jungenMann aus der Wedemark bei Hannover «Choreograph», doch dieseBezeichnung lehnt er ab: «Viel zu hochtrabend.»
Seit November arbeitet Wolff-Rohr an der Dramaturgie deszehnminütigen Feuerwerks. Die Musik - ein Michael-Jackson-Mix gefolgtvon Party-Liedern - haben die Veranstalter vorgegeben. Besonderswichtig sei ihm, dass Effekte und Ton gut zusammenpassen: «Wenn dieMusik etwas intensiver wird, lauter und schneller, dann muss man dasauch am Himmel sehen.» An ruhigen Stellen lasse er Sterneherabregnen, die lautlos zu Boden fallen.
Höhepunkt des Feuerwerks sind für Wolff-Rohr die weißen Sterne:«Die blinken 30 Sekunden lang den ganzen Himmel voll.» Anders als imvergangenen Jahr sollen diesmal auch sogenannte Multifarbblitze fürAbwechslung sorgen. Die Feuerwerkskörper kommen aus Italien, Portugalund Taiwan, wie der Pyrotechniker sagt. Vor allem die großkalibrigenitalienischen «Bomben» seien sehr viel farbintensiver als diedeutschen Exemplare.
Eigentlich hatte Wolff-Rohr Wirtschaftsingenieurswesen studierenwollen. Doch durch seinen Schwiegervater, einen Pyrotechniker, habeer sozusagen «Feuer gefangen». Inzwischen konzipiert er seit siebenJahren hauptberuflich Feuerwerke zu unterschiedlichen Anlässen,jährlich etwa 250 bis 300. In der Silvesternacht bringt einTastendruck am Computer die große Maschinerie in Gang. Je etwa 150Rohre feuern von sechs Positionen aus die sogenannten Bomben ab.
Gedanken an eine Fehlzündung versucht Wolff-Rohr zu verdrängen -«das wäre der Super-GAU». Doch der Pyrotechniker verlässt sich nichtnur auf ein Zündsystem. Fällt eines aus, springt ein anderes ein,versichert er. Trotz aller Planung: «Die Generalprobe ist wirklicherst Silvester.»
