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„Raus aufs Land“ Serie zeigt Vorzüge und Hürden des Landlebens

Für einige Großstädter ist es ein Traum, der sich erfüllen kann: In der RBB-Serie „Raus aufs Land“ ziehen Berliner ins ländliche Brandenburg. Und stehen dort vor unerwarteten Problemen.

Von dpa Aktualisiert: 03.03.2023, 21:43
Andree, der sich als Landwirt selbständig machen will, sitzt mit einem Huhn im Arm auf seinem Feld im Fläming.
Andree, der sich als Landwirt selbständig machen will, sitzt mit einem Huhn im Arm auf seinem Feld im Fläming. Maurice Wilkering/rbb/dpa/Archivbild

Berlin - Berliner, die raus aus der Großstadt ins ländliche Brandenburg ziehen - darum geht es in der neuen Streaming-Serie „Raus aufs Land“ vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Vier Folgen mit sechs Geschichten sind seit dieser Woche in der ARD-Mediathek zu sehen. Mit dabei ist zum Beispiel ein Paar, das auf dem Land Ruhe und Freiheit sucht, oder ein Mann, der sich als Landwirt selbstständig machen will. Aber schon in der ersten Folge der Doku-Reihe wird klar, dass das Landleben nicht nur Freude bereitet.

Ein Grundschullehrerin etwa zieht mit ihren beiden Pferden in die Prignitz. Als sie sich bei der Renovierung ihres Hofs am Knie verletzt, merkt sie, dass sie auf sich allein gestellt ist und sich so vielleicht nicht um alles kümmern kann. Zudem ist mangelnde Infrastruktur ein Problem: Die Familie des angehenden Landwirts zum Beispiel ärgert sich darüber, dass nur selten ein Bus fährt. Eine andere Protagonistin muss ihren Handyvertrag wechseln, weil sie sonst keinen Empfang hätte.

Trotzdem sehen die meisten eher die positiven Seiten ihres Traums. Ruhe und Gelassenheit, günstigere Grundstückspreise und Freiraum für die Kinder sind nur einige Gründe für den Umzug auf das Land. Für viele wird das Leben dort auch durch nette Nachbarn und die Nähe zur Natur attraktiv.

Doch so weit der Wunsch nach einem Leben auf dem Land unter Großstädtern auch verbreitet sein mag - die Serie macht klar, dass er nicht für jeden gleichermaßen in Erfüllung gehen kann. Ein transsexueller Junge fürchtet mehr Diskriminierung auf dem Land als in der Stadt und ein schwules Paar muss sich die Frage gefallen lassen, wo die „Bauherrin“ ihres neuen Hauses sei.

„Raus aufs Land“ gibt einen guten Einblick in die Vorzüge des Landlebens, macht aber auch auf die Hürden aufmerksam, denen Städter beim Umzug begegnen können. Regisseur Helge Oelert meint, dass sich nicht bei allen Protagonisten seiner Doku der Traum vom Neuanfang in Brandenburg erfüllt hat: „Ein bisschen hat es mit Glück zu tun, aber ein bisschen eben auch, sich realistisch auf so ein Abenteuer vorzubereiten.“

Die Serie steht nicht nur in der ARD-Mediathek. Auf dem Videoportal Youtube sollen wöchentlich Einzelfolgen in anderer Schnittfassung erscheinen, die die sechs Geschichten der Protagonisten am Stück erzählen. An den kommenden beiden Montagen (6. und 13. März) sollen außerdem zwei Folgen von „Raus aufs Land“ im RBB-Fernsehen gezeigt werden.