Senioren gefährdet Senioren gefährdet: Zahl der Verkehrsunfälle 2016 auf Höchststand - weniger Tote

Wiesbaden - 2016 gab es auf Deutschlands Straßen so wenige Verkehrstote wie nie zuvor - trotz eines Höchststandes bei der Zahl der Verkehrsunfälle. 3206 Menschen starben bei Verkehrsunfällen, wie das Bundesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte. Das sei die geringste Zahl seit Beginn der Erfassung der Unfalltoten im Jahr 1953.
Die Zahl der Verkehrsunfälle stieg im vergangenen Jahr auf 2,6 Millionen, also den bisher höchsten Wert.
Ein Drittel aller Verkehrstoten war den Angaben zufolge älter als 64. Unfälle hätten für ältere Menschen im Durchschnitt schwerere Folgen als für jüngere, da die körperliche Widerstandsfähigkeit mit dem Alter sinkt, hieß es. Das zeige sich besonders bei ungeschützten Verkehrsteilnehmern: Je mehr als die Hälfte der ums Leben gekommenen Fahrradfahrer und Fußgänger waren Senioren.
Wenig alkoholbedingte Unfälle
Häufigste Unfallursache generell war den Angaben zufolge menschliches Fehlverhalten. Nur in drei Prozent der Fälle führte Alkoholeinfluss zum Unfall. Das ist ein Rückgang um 74 Prozent seit 1991. Unangepasste Geschwindigkeit als Unfallursache sei seit 1991 um 62,7 Prozent zurückgegangen, hieß es.
Jeder zweite der bei einem Unfall tödlich Verunglückten war in einem Auto unterwegs (1531 Menschen), jeder Sechste auf einem Motorrad (536). Zudem kamen 490 Fußgänger und 393 Radfahrer bei Unfällen ums Leben. Fast 397.000 Menschen wurden verletzt.
Weniger Unfalltote wegen schlechten Wetters
Die Zahl der Unfalltoten insgesamt sank im Vergleich zum Jahr 2015 um 7,3 Prozent. In den beiden Vorjahren war die Zahl der Todesopfer jeweils gestiegen. Ein Grund für die vergleichsweise niedrige Zahl im Jahr 2016 dürfte das häufig schlechte Wetter gewesen sein, hatte ein Destatis-Experte Ende vergangenen Jahres erklärt.
Bei gutem Wetter sind gewöhnlich mehr Zweiradfahrer auf den Straßen, die dann entsprechend häufiger in tödliche Unfälle verwickelt sind. (dpa)