Molkenmarkt Seltene Heiligenfiguren bei Grabungen in Berlin entdeckt
Bis Ende 2025 wollen Archäologen am Molkenmarkt noch nach Spuren der Berliner Geschichte suchen. Nun sind sie erneut fündig geworden.
Berlin - Diese Funde sind laut Landesdenkmalamt eine Seltenheit: Bei archäologischen Untersuchungen am Molkenmarkt sind vor einigen Tagen Jahrhunderte alte Heiligenfiguren entdeckt worden. Eines der Highlights sei eine elf Zentimeter hohe Statuette der Heiligen Katharina aus weißem Ton, wie die Behörde mitteilte. Die Figur aus dem 15. Jahrhundert habe nahezu unversehrt geborgen werden können.
Die Heilige Katharina sei im Spätmittelalter als Nothelferin und Schutzpatronin äußerst beliebt gewesen. Ein weiterer Fund stelle eine sieben Zentimeter hohe Madonna mit dem Jesuskind ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert dar. Leider fehle der Figur der Kopf. Beide Statuetten böten einen besonderen Einblick in die bürgerliche Frömmigkeit des Spätmittelalters, erklärte Sebastian Heber, Abteilungsleiter Bodendenkmalpflege im Landesdenkmalamt Berlin.
Bislang 600.000 Funde am Molkenmarkt
Des Weiteren entdeckte das Grabungsteam des Landesdenkmalamtes den Angaben zufolge ein Depot von mittelalterlichen Heiligenfiguren. Es wurden Teile von insgesamt 188 weiblichen Figuren geborgen, die aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammen, hieß es in der Mitteilung. Die rekonstruierbare Höhe der einzelnen Statuetten beträgt in der Regel acht Zentimeter.
Seit Grabungsbeginn vor fünf Jahren haben Archäologen am Molkenmarkt hinter dem Roten Rathaus mitten in Berlin rund 600.000 Fundstücke geborgen. Bis Ende 2025 sollen sie ihre Arbeit dort noch fortsetzen und nach Spuren der Berliner Geschichte suchen. Im August wurde der Fund eines japanischen Kurzschwerts aus dem 17. Jahrhundert vermeldet.