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Schweiz Schweiz: Autobahn am St. Gotthard bleibt zur Sicherheit gesperrt

03.06.2006, 16:12
Gesperrt wegen der Gefahr weiterer Felsschläge: Die leere Autobahn A 2 vorm St.-Gotthard-Tunnel nahe Altdorf in der Schweiz. (Foto: dpa)
Gesperrt wegen der Gefahr weiterer Felsschläge: Die leere Autobahn A 2 vorm St.-Gotthard-Tunnel nahe Altdorf in der Schweiz. (Foto: dpa) KEYSTONE

Genf/Wien/dpa. - Mit Hilfe von Sensoren und möglicherweise Sprengungen solle das Risiko eines erneuten Steinschlags gebannt werden.

Nach einem gewaltigen Felssturz am Mittwoch, bei dem ein deutschesEhepaar in seinem Auto zerquetscht wurde, sperrten die Behörden dieGotthard-Autobahn bei Gurtnellen. Das führte am Samstag zu Staus aufder als Ausweichroute genutzten San-Bernardino-Strecke Autobahn 13.Auf den bayerischen Autobahnen blieben Staus durch eine Reisewelle indie Pfingstferien Samstag aus.

Experten arbeiten mit Hochdruck an der Sicherung desFelssturzgebietes bei Gurtnellen, berichtete die SchweizerNachrichtenagentur weiter. Laut einer Mitteilung der Urner Polizeiprüfen die Ingenieure der kantonalen Baudirektion Maßnahmen, um neueSteinschläge zu stoppen. Zunächst müsse die Abbruchstelle gesichertwerden, die rund 700 Meter oberhalb der A 2 in steilem undunzugänglichem Gelände liegt. Auch die Kantonsstraße ist für denTransitverkehr gesperrt. Nicht betroffen ist die Bahnlinie amGotthard.

Weil der Bau einer Schutzkonstruktion laut Experten viel Zeitbeanspruchen würde, stünden Sprengungen im Felssturzgebiet imVordergrund. Die Ingenieure arbeiten mit Geologen, Spreng- undanderen Fachleuten zusammen. Als Sofortmaßnahme werde versucht,Sensoren bei der Abbruchstelle anzubringen, die den Fels überwachensollen. Dieses Vorhaben sei kompliziert - sowohl bautechnisch alsauch mit Blick auf die Arbeitssicherheit, hieß es.

In Richtung Süden geriet der Verkehr dort vor allem in der RegionChur an zwei Stellen ins Stocken. Bei Zillis bildete sich am Morgenein Stau von fünf Kilometern. Zwischen Chur-Süd und dem Isla-Bella-Tunnel standen die Autos in ähnlicher Länge. Die A 13 ist nach derGotthard-Route die zweitwichtigste Nord-Süd-Verbindung der Schweiz.

Auf Österreichs Autobahnen bildeten sich am Samstag wegen desPfingstwochenendes kilometerlange Staus. An der Transitstrecke beiSalzburg vor dem Tauerntunnel stauten sich die Fahrzeuge am Vormittagauf einer Strecke von rekordverdächtigen 30 Kilometern, meldete dieNachrichtenagentur APA. Auch auf der Inntal- und Brennerautobahn inTirol kam es zu kilometerlangen Staus und Wartezeiten bis zu dreiStunden. Am Nachmittag war die Auto-Kolonne vor dem Tauerntunnel noch12 Kilometer lang.