Arbeitsmarkt Schwache Herbstbelebung: Arbeitslosenquote sinkt nur leicht
In Sachsen-Anhalt ist die Arbeitslosenquote nach dem Sommer weiter gesunken, allerdings schwächer als in den Vorjahren. Neben der schwachen Konjunktur sieht die Arbeitsagentur einen weiteren Grund.
Halle - Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt ist im September im Vergleich zum August leicht gesunken. Wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur mitteilte, lag die Arbeitslosenquote im September bei 7,6 Prozent. Sie sank damit im Vergleich zum August um 1,4 Prozentpunkte. Bundesweit lag die Arbeitslosenquote im September bei 6,0 Prozent.
„Wie gewöhnlich geht im September die Arbeitslosigkeit zurück, jedoch wesentlich geringer als in den Septembermonaten der Vorjahre“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Markus Behrens. Zum einen habe die Herbstbelebung durch das frühe Ferienende in Sachsen-Anhalt bereits im August begonnen, zum anderen merke man zunehmend die schwächelnde Konjunktur der vergangenen Monate.
Erfreulicherweise gehe mit dem Studien- und Ausbildungsbeginn die Jugendarbeitslosigkeit zurück. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen, die länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind, liegt nach Angaben der Arbeitsagentur bei 38,4 Prozent und damit auf einem ähnlichen Niveau wie im September vergangenen Jahres.
Mehr neue Stellen gemeldet
Insgesamt seien 83.700 Arbeitslose gemeldet gewesen und damit 1.200 weniger als im Vormonat, so die Arbeitsagentur. Im Vergleich zum September 2023 lag die Arbeitslosenquote jedoch um 0,2 Prozentpunkte höher. Die Regionaldirektion griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 11. September vorlag.
Positiv sei die Zahl der neu gemeldeten Stellen, sagte Behrens. Diese übertreffe die Meldungen des Vormonats und des Vorjahres. Bei den Arbeitsagenturen seien demnach 20.500 Stellenangebote gelistet. Dennoch hätten im Vergleich zum September 2023 deutlich weniger arbeitslose Personen einen neuen Arbeitsplatz gefunden.
„Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber setzen weiterhin darauf, ihr Personal auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zu halten“, sagte Behrens. Auch die Zahl der Menschen in Kurzarbeit sei leicht zurückgegangen.