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Bundeskanzler Scholz: Werden Relativierung des Holocaust nicht dulden

Von dpa Aktualisiert: 04.09.2022, 18:14
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht zum 25-jährigen Bestehen des Freundeskreises Yad Vashem.
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht zum 25-jährigen Bestehen des Freundeskreises Yad Vashem. Michael Kappeler/dpa

Berlin - Bundeskanzler Olaf Scholz hat erneut scharfe Kritik an jeder Art von Relativierung des NS-Massenmords an den Juden Europas geübt. Antisemitismus - und dazu gehöre die Relativierung des Holocaust - werde die Bundesregierung nicht dulden, sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Berlin. Die Äußerungen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vor einigen Wochen im Kanzleramt nannte Scholz eine „empörende Entgleisung“.

Abbas hatte Israel bei einem Besuch in Berlin Mitte August vielfachen „Holocaust“ an den Palästinensern vorgeworfen und damit Empörung ausgelöst. Bei einer Pressekonferenz mit Scholz sagte Abbas damals: „Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen“, und fügte hinzu: „50 Massaker, 50 Holocausts“. Scholz war selbst in die Kritik geraten, weil er in der Pressekonferenz nichts erwiderte. Später distanzierte sich Scholz deutlich. Das wurde vielfach als zu spät kritisiert.

Am Sonntag äußerte sich Scholz bei einer Veranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des Freundeskreises Yad Vashem in Deutschland. Dieser unterstützt die Arbeit der zentralen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Yad Vashem selbst wurde 1953 vom israelischen Parlament gegründet. Die Gedenkstätte befindet sich auf dem Berg der Erinnerung in Jerusalem. Sie widmet sich Dokumentation, Forschung, Bildung und dem Gedenken an die sechs Millionen jüdischen Männer, Frauen und Kinder, die während des Holocausts ermordet wurden, sowie an die zerstörten jüdischen Gemeinden.