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Protest Leipziger Buchmesse öffnet: Steinmeier kommt

Schon vor der Öffnung fürs breite Publikum sorgt die Buchmesse in Leipzig für Schlagzeilen - oder genauer: eine Gruppe von Demonstranten. Am Donnerstag soll die Literatur im Fokus stehen.

Von dpa 19.03.2024, 18:30
Musiker vom Gewandhausorchester spielen bei der offiziellen Veranstaltung zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus.
Musiker vom Gewandhausorchester spielen bei der offiziellen Veranstaltung zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus. Hendrik Schmidt/dpa

Leipzig - Die Leipziger Buchmesse öffnet an diesem Donnerstag (10.00 Uhr) für Besucherinnen und Besucher ihre Tore - auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am ersten Messetag dort sein. Bis zum Sonntag sind rund 100 Veranstaltungen geplant. Zu den Höhepunkten des Tages zählt die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse.

Die Leipziger Buchmesse - nach Frankfurt die wichtigste deutsche Literaturschau - läuft bis Sonntag. 2085 Aussteller aus 40 Ländern präsentieren ihre Bücher und Neuerscheinungen.

Die Eröffnungsrede von Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwochabend im Gewandhaus wurde von Demonstranten viermal mit lautstarken Zwischenrufen unterbrochen. Ihre Rufe waren weitgehend unverständlich, nach Angaben von mehreren näher sitzenden Zeugen warfen sie der israelischen Regierung einen Genozid (Völkermord) im Gazastreifen vor. Weite Teile des Protests wurden von anhaltendem Beifall des Publikums übertönt. Scholz appellierte, nicht jenen zu folgen, „die uns spalten wollen, die ganzen Gruppen in diesem Land die Zugehörigkeit zu unserer Gesellschaft absprechen wollen“.

Zur Eröffnung wurde der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2024 an den deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm für sein Buch „Radikaler Universalismus“ verliehen. In seiner Dankesrede forderte er im Namen der deutsch-israelischen Freundschaft auch harte Kritik aus Deutschland zum Nahost-Konflikt. „Wegen der Freundschaft muss die Wahrheit nicht geopfert werden, ganz im Gegenteil. Harte Wahrheiten müssen offen ausgesprochen werden“, sagte Boehm.