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Schifffahrt Schifffahrt: Unfallserie beschert Scandlines Imageschaden

06.07.2001, 18:00

Rostock/dpa. - Gleich drei Schiffsunfälle haben die deutsch-dänische Reederei Scandlines seit Mitte Juni in die Schlagzeilengebracht. Alle drei gingen mehr oder weniger glimpflich aus. Wasbleibt sind ein Imageschaden für den Marktführer imOstseefährgeschäft und Hunderte von verärgerten Urlaubern, dieUmwege oder Wartezeiten in Kauf nehmen mussten.

Der jüngste Unfall war eher klein. Vier Tage nach dem Brand aufder Ostseefähre «Sassnitz» löste ein Kurzschluss auf demErsatzschiff «Rügen» einen Schwelbrand aus. In beiden Fällen warendie Havaristen auf dem Weg von Sassnitz auf Rügen ins schwedischeTrelleborg. Während die «Sassnitz» am Sonntag manövrierunfähigzurückgeschleppt werden musste, schaffte es die «Rügen» aus eigenerKraft bis nach Trelleborg. Erst am 19. Juni hatte die auf derVogelfluglinie zwischen Puttgarden und Rödby verkehrende «PrinsRichard» im Hafen von Puttgarden eine Mole gerammt.

Bei den Havarien der «Sassnitz» und «Rügen» handelte dieBesatzung ruhig und effektiv. Beide Brände wurden von der Mannschaftselbst gelöscht. «Das Unfallmanagement verlief nach erstenErkenntnissen gut», lautet das Urteil des Seeamtes Rostock und desschwedischen Seeamtes. Für generelle Zweifel an der Sicherheit derFähren gibt es trotz der Unfall-Serie keine triftigen Gründe.

«Das Sicherheitsniveau auf den Schiffen ist hoch», sagte derVorsitzende der Seeämter Kiel, Hamburg und Rostock, Jochen Hinz. DerSchwelbrand auf der «Rügen» jedenfalls war binnen Minuten gelöscht.Für die 261 Passagiere habe keine akute Gefahr bestanden, hieß es inder Erklärung der beiden Seeämter.

Mit den schwedischen Behörden will Hinz zu den Bränden auf der«Sassnitz» und der «Rügen» Untersuchungsberichte erstellen, um dieUnfallverhütung zu verbessern. Hinz warnte jedoch vor Panikmache:«Wenn Sie jemals auf einigen Fähren im Mittelmeer gefahren sind,dann wissen Sie, wie hoch die Sicherheitsstandards auf denOstseefähren sind.»