Schach Schach: Computer gewinnt gegen Weltmeister Wladimir Kramnik

Bonn/dpa. - Den ersten Gewinn hatte Fritz nach einem kapitalen Fehler Kramniks im zweiten Spiel erzielt. Vier Mal trennten sich beide Gegner remis.
In der letzten Partie versuchte Kramnik auch mit Schwarz, auf Sieg zu spielen, um das Match auszugleichen. Er wählte die aggressive Sizilianische Verteidigung und damit das Risiko anstelle einer ruhigen Remis-Variante, die seine Niederlage in Grenzen gehalten hätte. Kramniks Mut wurde nicht belohnt, Fritz überspielte ihn klar und brachte ihm nach 47 Zügen die zweite Schlappe im Match bei.
Trotz der deutlichen Abfuhr hat sich Kramnik nach Einschätzung derExperten in Bonn achtbar geschlagen. Im Verlauf des Duells zeigte derWeltmeister, dass er mit dem Computer durchaus mithalten kann. Siehtman von dem Blackout in der zweiten Partie ab, als Kramnik ein Mattübersah, befand sich der Weltmeister in den anderen Spielen meist aufAugenhöhe mit seinem Gegner. Ob es künftig noch weitereSchachvergleiche zwischen Mann und Maschine gibt, ist fraglich. Nachder rasanten Entwicklung der Rechner und dem deutlichen Ergebnis desgerade beendeten Zweikampfes trauen die Fachleute dem Menschen immerweniger einen Erfolg zu. Trost für Kramnik: Er kassiert für dasungleiche Duell gegen das übermächtige Schachprogramm ein Honorar von500 000 Dollar.