Hannover Sanierung der Marienburg soll 2030 abgeschlossen sein
Seit Wochen ist ein Großteil der Marienburg südlich von Hannover für Besucher gesperrt. Ein Pilzbefall droht das Holz in der Dachkonstruktion zu zerstören. Doch das ist nicht das einzige Problem des Schlosses.
Hannover - Aufgrund schwerer Schäden am Schloss Marienburg kann die Touristenattraktion auf unbestimmte Zeit nicht mehr besichtigt werden. „Wir wissen, was die Marienburg für die Region bedeutet, aber wir haben dann keine andere Option: Es geht um den Schutz von Besucherinnen und Besuchern und Mitarbeitenden der Burg“, sagte Regionspräsident Steffen Krach am Freitag in Hannover. Bei einer Begutachtung wurde in großen Teilen der Dachkonstruktion ein holzzerstörender Pilz entdeckt. „Die tragenden Strukturen sind durch den Hausschwamm so stark beschädigt, dass die Standsicherheit der meisten Gebäudeteile nicht mehr gewährleistet ist“, sagte Krach.
Die Ost- West- und Südflügel des Schlosses sind seit Anfang September für Besucher gesperrt. Besichtigungen und Führungen in den Innenräumen sind seitdem nicht mehr möglich. Neben dem Pilzbefall sei nach Angaben des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur auch eine weitere Sicherung des an einem Hang stehenden Schlosses nötig. Außerdem müsse die Gebäudehülle saniert und die technische Ausstattung des Schlosses südlich von Hannover erneuert werden. Für alles stellen Bund und Land mehr als 27 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Sanierungsarbeiten sollen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres beginnen. Ersten Schätzungen nach sollen sie 2030 abgeschlossen sein. „Wir wollen den Blick jetzt nach vorn richten - auf den Beginn der Sanierungsarbeiten im kommenden Jahr. Es geht um den dauerhaften Erhalt und die öffentliche Zugänglichkeit dieses einzigartigen Kulturdenkmals“, sagte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs (SPD).
Das Schloss wurde im Jahr 2004 vom langjährigen Eigentümer Ernst August von Hannover junior in eine Stiftung überführt. Durch die Region Hannover als zuständige Bauaufsichtsbehörde wurde Anfang September eine Sperrung der Innenräume veranlasst, nachdem in der Dachkonstruktion der sogenannte Echte Hausschwamm entdeckt wurde. „Eine Vielzahl von Pilzarten, Insekten und Konstruktionsmängeln haben im Zusammenspiel zu dem heutigen Erscheinungsbild geführt“, sagte Restauratorin Christine Fiedler. Ein schneller Beginn der Sanierungsarbeiten sei dringlich, um weiteren Schaden vom Gebäude, aber auch dem Inventar zu verhindern.