Kriminalität im Internet Sachsen möchte Cyber-Abwehr ausbauen
Das Internet ist zum Tatort für Kriminelle geworden, die mit modernster Technik arbeiten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik spricht von einer besorgniserregenden Bedrohungslage.
Freital - Sachsen will sich besser vor Cyber-Angriffen schützen und setzt dabei auf die Kompetenz des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Bei einem Besuch des BSI-Standortes Freital lobte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) den direkten Draht zu der Einrichtung. Gegen die weltumspannende Cyber-Gefahr müsse man über Ländergrenzen eng zusammenarbeiten. „Das BSI mit seiner ausgezeichneten Expertise ist daher für uns immer der erste Ansprechpartner, wenn wir unsere Cyber-Abwehr stetig ausbauen. Dazu gehören auch hochsichere Kommunikationswege.“
Sachsen testet hochsicheres Telefon
Kretschmer informierte sich speziell über technische Lösungen zur Kommunikation von Verschlusssachen (VS). BSI-Präsidentin Claudia Plattner stellte dabei eine hochsichere Telefonie-Lösung vor, für die ein Testbetrieb in Sachsen geplant ist. An dem Standort in Freital betreibt das BSI neuerdings einen Showroom für solche IT-Systeme, hieß es. Damit biete die Bundesbehörde Entscheidungsträgern, Nutzern und Betreibern von IT-Systemen für VS eine umfassende Informations- und Testmöglichkeit, die nun auch Sachsen nutzt.
BSI-Chefin: Bedrohungslage im Cyberraum bleibt besorgniserregend
„Die Bedrohungslage im Cyberraum bleibt besorgniserregend; aber wir sind den Angreifern nicht schutzlos ausgeliefert“, sagte Plattner und plädierte für eine enge Kooperation. Gemeinsame Veranstaltungen, gegenseitige Unterstützung und ein kontinuierlicher Austausch hätten dazu beigetragen, die Cybersicherheit in Sachsen und Deutschland voranzubringen. „Ich freue mich, dass wir nun einen Schritt weitergehen können und der Freistaat Sachsen als erstes Bundesland unser Informations- und Testangebot zur hochsicheren Informationsverarbeitung in Anspruch nimmt.“
Kretschmer plauderte bei seinen Begrüßungsworten auch ein wenig aus dem Nähkästchen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe bei seinem letzten Besuch in Dresden telefonieren wollen. „Das musste eine sichere Leitung sein. Das war nicht so einfach. Beim nächsten Mal kriegt er meinen Schreibtisch in der Staatskanzlei. Dann wird es einfacher, weil wir dann diese Technik haben.“