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Medizin Sachsen bei Gewebespenden 2024 auf oberen Rängen

Sachsen ist eines der führenden Bundesländer bei Gewebespenden. Trotz eines erneuten Zuwachses im vergangenen Jahr bleibt die Nachfrage nach Augenhornhäuten und Herzklappen weiterhin unbefriedigt.

Von dpa 06.01.2025, 12:43
Sachsen ist eines der führenden Bundesländer bei der Gewebespende und liegt nur hinter Niedersachsen und NRW. (Archivbild)
Sachsen ist eines der führenden Bundesländer bei der Gewebespende und liegt nur hinter Niedersachsen und NRW. (Archivbild) Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Leipzig - Sachsen war im vergangenen Jahr eines der führenden Bundesländer bei der Gewebespende. Die Zahl der Gewebespenden stieg in Sachsen im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent auf 526. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG), die ihre Jahreszahlen zum Jahreswechsel veröffentlichte, wiesen lediglich Niedersachsen (608 Spenden) und Nordrhein-Westfalen (587 Spenden) höhere Werte auf. Rund jede sechste Gewebespende im Freistaat wurde am Universitätsklinikum Leipzig durchgeführt, wie das Krankenhaus mitteilte. 

Mehr Spenden als im Jahr zuvor

Auch bundesweit wurde ein Zuwachs verzeichnet. Demnach zählte die DGFG bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag 3.698 Spenderinnen und Spender. Im Vorjahr waren es demnach 3.505. Die DGFG vermittelt etwa die Hälfte der Gewebetransplantate in Deutschland und kann auch nur darüber Auskunft geben.

Nachfrage übersteigt weiterhin das Angebot

Am häufigsten wird Augenhornhaut gespendet. Auch Herzklappen oder Blutgefäße zählen zu den Gewebespenden. Trotz der Zunahme bei den Spenden kann der Bedarf bei Augenhornhäuten und Herzklappen weiter nicht gedeckt werden, teilte die Transplantationsgesellschaft mit.

Bis zum Stichtag 26. Dezember wurden den Angaben nach bundesweit 55.691 mögliche Spender an die DGFG gemeldet. In 10.704 Fällen habe es dann ein Aufklärungsgespräch gegeben, das in 4.077 Fällen zu einer Zustimmung zur Gewebeentnahme geführt habe. Das entsprach einer Zustimmungsquote von 38,1 Prozent. 

Gewebespenden: Flexibel und lebensrettend

Anders als Organspenden sind Gewebespenden teilweise auch noch 72 Stunden nach dem Tod möglich und müssen zudem nicht direkt weiterverwendet werden. Die Spenden werden stattdessen in Gewebebanken zu Transplantaten aufbereitet. Gewebespenden sind unabhängig oder im Rahmen einer Organspende möglich.