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Notfälle Sachsen-Anhalt erwägt Katastrophenschutztage an Schulen

Mehr Katastrophenschutztage in Sachsen-Anhalts Schulen? Das Bildungsministerium prüft eine Ausweitung des Angebots. Auch Erste-Hilfe-Kurse sollen künftig an weiteren Schulen stattfinden.

Von dpa 09.04.2025, 04:00
Die Landesregierung hat die Einrichtung von Erste-Hilfe-Kursen an Schulen als politisches Ziel für die laufende Legislaturperiode festgelegt. (Symbolbild)
Die Landesregierung hat die Einrichtung von Erste-Hilfe-Kursen an Schulen als politisches Ziel für die laufende Legislaturperiode festgelegt. (Symbolbild) Patrick Pleul/dpa

Magdeburg - Sachsen-Anhalt zeigt sich offen für mehr Zivil- und Katastrophenschutz an Schulen. Nach einem Probelauf an der Ganztagsschule an der Wasserburg Egeln im vergangenen Jahr führt das Bildungsministerium Gespräche über eine mögliche Ausweitung auf weitere Schulen. Das teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit.

Hintergrund sind bundesweite Debatten über Zivilschutz an Schulen. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte am Montag dem „Handelsblatt“, dass angesichts der Entwicklung der sicherheitspolitischen Lage in jüngerer Zeit „ein stärkerer Fokus auf den Zivilschutz gesetzt werden“ sollte, „auch schon in der Schulbildung“. 

Erste-Hilfe-Kurse im Lehrplan verankert

Wie das Bildungsministerium mitteilte, stellt Sachsen-Anhalt bereits seit mehreren Jahren den sogenannten Krisenordner bereit. Diese Sammlung von Handlungsleitfäden und Informationen soll Bildungseinrichtungen dabei unterstützen, mit herausfordernden Situationen umzugehen. Zudem gebe es seit knapp zehn Jahren eine Handreichung für Schulen zum Umgang mit Vertretern der Bundeswehr sowie zur politischen Bildung im Bereich Friedens- und Sicherheitspolitik.

Zusätzlich sollen Schülerinnen und Schüler auch mit Erste-Hilfe-Kursen auf mögliche Notfälle vorbereitet werden. Dazu habe die Landesregierung die Einrichtung von entsprechenden Kursen an Schulen für die laufende Legislaturperiode als politisches Ziel festgelegt, teilte das Bildungsministerium mit. Hintergrund sei eine „signifikante Abnahme der Bereitschaft zur tätigen Hilfe im akuten Notfall“.

Das Modellprojekt zur Vermittlung von Erste-Hilfe-Kenntnissen startete im Schuljahr 2023/2024 in Magdeburg und im Landkreis Jerichower Land. Seit dem Schuljahr 2024/2025 sind auch der Burgenlandkreis und der Saalekreis beteiligt. Das Ministerium habe Haushaltsmittel bereitgestellt, um weiterführenden Schulen ab Klasse sieben ein anderthalbstündiges Angebot zur Übung der Wiederbelebung zu ermöglichen – inklusive praktischer Übungen mit Übungspuppen. Ziel sei es, das Projekt schrittweise auf alle weiterführenden Schulen im Land auszuweiten, hieß es.