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Saarland Saarland: Wer hat Babys aus Saarlouis vertauscht?

13.02.2008, 13:04
Blick auf die St. Elisabeth-Klinik in Saarlouis, wo die zwei Neugeborenen vertauscht worden waren. (Foto: dpa)
Blick auf die St. Elisabeth-Klinik in Saarlouis, wo die zwei Neugeborenen vertauscht worden waren. (Foto: dpa) dpa

Saarbrücken/dpa. - Nach der Untersuchung sowohl durch das Ministerium, dieSt-Elisabeth-Klinik selbst und zwei unabhängige Gutachter sei es abersehr wahrscheinlich, dass bei den beiden neugeborenen Mädchen dieErkennungsbändchen versehentlich vertauscht worden seien, vermutlichbeim Umziehen der Babys. Für eine vorsätzliche Tat gebe es aberkeinerlei Anhaltspunkte.

Anfang Dezember war bekanntgeworden, dass sechs Monate zuvor zweiNeugeborene in der St. Elisabeth Klinik in Saarlouis vertauschtworden waren. Entdeckt worden war der Vorfall erst, nachdem bei einemder Babys mit einem Gentest die Vaterschaft geklärt werden sollte.Dabei wurde festgestellt, dass weder der Vater noch die vermeintlicheMutter mit dem Mädchen verwandt sind. Die Kinder sind mittlerweilewieder bei ihren richtigen Eltern.

«Es ist schlimm, was geschehen ist», sagte Hecken. Hinweise einerder beiden Mütter, sie habe das Gefühl, nicht ihr richtiges Kind inden Armen zu haben, seien von den zuständigen Schwestern entgegeneiner Dienstanweisung nicht weitergemeldet worden. Die Klinik habedaraus inzwischen Konsequenzen gezogen. Es habe eine Entlassung undeine Versetzung gegeben. Möglicherweise wäre die Verwechslung ohnedie Fehlverhalten früher entdeckt worden.

In dem Krankenhaus werden Säuglinge seit dem Vorfall mit einemzweiten Erkennungsbändchen ausgestattet, um ähnliche Fälle zuvermeiden. Hecken sagte, es gebe in den deutschen Kliniken bisherkeine einheitlichen Regelungen zum Umgang mit den Bändchen. Bislangsei eine Vertauschung nicht als Risikofaktor behandelt worden. Erwolle sich gemeinsam mit Experten dafür Einsetzen, neue Richtlinienzu gestalten und nach alternativen Kennzeichnungsmöglichkeiten zusuchen.