Russland Russland: «Schachbrettmörder» wollte 64 Menschen töten

Moskau/dpa. - Der 33-jährige Hilfsarbeiter Alexander P.erkenne seine Schuld voll an, teilte die Verteidigung nach Angabender Agentur Interfax mit. Die Staatsanwaltschaft konnte bislang 49Morde aus den Jahren 1992 bis 2006 in einem Erholungsgebiet im Südender Hauptstadt belegen. Nach der Festnahme im Vorjahr hattenZeitungen ihn mit den Worten zitiert, er habe so viele Menschenumbringen wollen wie das Schachbrett Felder hat - 64.
Die Mordserie gilt als eines der größten Verbrechen dervergangenen Jahre in Russland. Die Staatsanwaltschaft will am Freitagdie Anklage verlesen. Der Angeklagte soll einige seiner Opfer jeweilsmit mehreren Hammerschlägen getötet haben. Auf die Frage nach demMotiv antwortete er nur: «Das hat sich so ergeben.» Der Verteidigerhatte vor dem Prozess erklärt, er habe Zweifel, dass sein Mandantgesund sei. Psychiater hatten den Mann für voll zurechnungsfähigerklärt.
Nach Angaben der Justiz lockte der Angeklagte seine meist älterenund alleinstehenden Opfer unter verschiedenen Vorwänden in denStadtwald. Dort habe er mit ihnen Alkohol getrunken, bis sie wehrloswaren. Dann habe er die Menschen auf verschiedene Weise getötet. DerVerdächtige war vor einem Jahr verhaftet worden, nachdem eine Frauvor dem Treffen mit ihrem Mörder die Telefonnummer des Angeklagtenbei Verwandten hinterlassen hatte.
Die Ermittler fanden Leichen und Tatwaffen in demErholungsgebiet. Nach Berichten russischer Medien half derVerdächtige selbst bei der Aufklärung der Mordfälle.