Verleihung Deutscher Filmpreis Roth: Kunst in Krisenzeiten ein „Zugang zur Humanität“
Berlin - Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises die Kunst in Krisenzeiten als Zugang zur Menschlichkeit bezeichnet. „Wir feiern nicht, um zu vergessen, sondern weil wir wissen: Kunst ist ein Zugang zur Humanität“, sagte Roth am Freitagabend in Berlin. Sie sei vor allem ein Weg, „im Fühlen, Schauen, Hören uns ergreifen zu lassen und zu begreifen, was uns als Menschen ausmacht.“
Roth erinnerte an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, an die von der Hamas entführten israelischen Geiseln, das Leid der Bevölkerung im Gazastreifen, den zum Tode verurteilten iranischen Rapper Tumadsch Salehi und die Lage im Sudan.
„Ich glaube niemand, niemand hier bleibt unberührt vom Elend der Gewalt, von der Verunsicherung, von der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft, den massiven Bedrohungen, denen die Demokratie und auch die Kultur ausgesetzt sind“, sagte Roth. Doch in keiner Sekunde, in der gefeiert werde, würden die anderen vergessen werden. „So können und sollen wir feiern, denn wir feiern den Film, seine künstlerische, seine erzählerische, seine gesellschaftliche Kraft.“
Mit dem Deutschen Filmpreis wird eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche verliehen. Rund 1600 Gäste wurden im Theater am Potsdamer Platz erwartet. Die Nominierungen und Auszeichnungen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro dotiert.