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Rotes Meer Rotes Meer: Wie man sich vor Hai-Attacken schützen kann

Von Florian Sanktjohanser 06.12.2010, 11:16
Weißer Hai. In Ägypten sind drei Touristen bei Haiangriffen verletzt worden. (FOTO: ARCHIV/DPA)
Weißer Hai. In Ägypten sind drei Touristen bei Haiangriffen verletzt worden. (FOTO: ARCHIV/DPA) UPPA/Photoshot

Offenbach/dpa. - Badende sollten sich beim Kontakt mit Haienstets ruhig verhalten. «Wenn Sie vertikal im Wasser bleiben undhektische Bewegungen vermeiden, zieht das Tier in der Regel wiederab», sagte Gerhard Wegner, Präsident der Initiative SharkprojectInternational, dem dpa-Themendienst. Der bekannte Rat, einem Hai aufsMaul zu schlagen, sei «Quatsch». «Genau das führt zu einemAbwehrbiss.»

Die gehäuften Haiangriffe der vergangenen Tage im ägyptischenFerienort Scharm al-Scheich sind laut Wegner auf eine «Verkettungunglücklicher Umstände» zurückzuführen. Mehrmals im Jahr drücke dieStrömung im Roten Meer Plankton an die Küste - und damit auch Fischeund ihre Jäger, große Hochseehaie. Der Weißspitzen-Hochseehai, der amvergangenen Mittwoch vier Touristen schwer verletzte, kommenormalerweise nie so nah an die Küste.

«Hochseehaie sind wesentlich neugieriger als Riffhaie, sieschwimmen sonst durch eine blaue Wüste», erklärte Wegner. Hinzu kam,dass die Haie wahrscheinlich indirekt angefüttert wurden, weilKadaver oder Abfälle ins Meer geworfen wurden. «Die Haie riechenFutter, sie schmecken Futter, und nun spüren sie die hektischenBewegungen der Badenden, die sich damit wie Beute verhalten.» ImMoment bestehe deshalb örtlich begrenzt auf Scharm al-Scheich eineerhöhte Gefahr. Nachdem am Sonntag ein Hai eine deutsche Urlauberingetötet hatte, wurden die dortigen Strände für 72 Stunden gesperrt.

Die These, dass die Überfischung im Roten Meer Ursache für diegehäuften Angriffe sei, hält Wegner für falsch: «Das Rote Meer istnach wie vor eines der fischreichsten Meere auf der Welt.»