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"Rock am Ring" "Rock am Ring": Fans wütend über Getränke-Verbot wegen Anschlagsgefahr

Von Jan Voß 29.05.2017, 12:38
„Rock am Ring“ findet am Pfingstwochenende am Nürburgring statt.
„Rock am Ring“ findet am Pfingstwochenende am Nürburgring statt. dpa

Nürburg - Nach dem Anschlag bei einem Konzert in Manchester mit mindestens 22 Toten will der große Veranstalter Live Nation seine Sicherheitsvorkehrungen verschärfen.

„Angesichts des schrecklichen Anschlags in Manchester und der latenten Gefährdung bitten wir alle Festivalbesucher zu ihrer eigenen Sicherheit auf Taschen, Rucksäcke und Behältnisse aller Art zu verzichten, deren Mitbringen auf das Festivalgelände bis auf weiteres ausdrücklich untersagt wird“, teilte der Veranstalter unter anderem auf seiner Facebook-Seite mit.

Getränke jeglicher Art - auch Tetrapacks

Was bei den meist langjährigen Festival-Fans besonders sauer aufstößt: Unter das Behältnis-Verbot fallen auch Getränke jeglicher Art. Auch die im Vorjahr noch geltende Erlaubnis für die Mitnahme von 0,5 Litern pro Person in Tetrapacks wurde damit gestrichen.

Eine Sicherheitsmaßnahme, die viele Besucher nicht nachvollziehen können. „Allgemeines Getränkeverbot wegen Anschlagsgefahr?! So ein Blödsinn“, kommentiert etwa Julia Val den Post auf der Rock-am-Ring-Facebookseite. Sie macht sich Sorgen, dass durch das Verbot reihenweise Leute wegen Dehydrierung umkippen werden. Niemand werde während eines Konzerts einen guten Platz aufgeben, um Wasser holen zu gehen.

Einwegbecher für Besucher

Der Veranstalter will an allen Trinkwasserstellen auf dem Festivalgelände kostenlos Wasser ausgeben. Es sollen vor Ort Einwegbecher verteilt werden, welche die Besucher für die Dauer des Festivals mit sich führen dürfen. Um die Entsorgung kümmere sich im Anschluss das Personal.

Eine Regelung, die manchem Besucher, der schon einmal auf einem des Festivals in den Vorjahren gewesen ist, zumindest zu denken gibt. Immerhin sind jedes Jahr mehrere Zehntausend Fans gleichzeitig auf dem Gelände von „Rock am Ring“, das 2017 wieder auf dem Nürburgring stattfinden wird. „Das wird ja ein Spaß alle Besucher an 5 Trinkwasserstellen zu versorgen“, freut sich etwa Frauke Herbst mit ironischem Unterton.

Auch an der Durchsetzung des Behälterverbots zweifeln Fans des Festivals. Dominik Bruins etwa hofft, dass der Kontrollbereich an die verschärften Sicherheitsvorgaben angepasst wird, um die Massen von heranströmenden Besuchern auffangen zu können. „Wenn jetzt jeder nach gefährlichen Tetra Packs gefilzt wird, entsteht doch am Eingangsbereich genauso wieder ein Flaschenhals, der ein potentielles Ziel für diese gestörten Affen bereitstellt“, gibt er zu bedenken.