Burg Giebichenstein Ringen um Neubau für Kunsthochschule in Halle geht weiter
Mit einem Neubau will die Kunsthochschule in Halle auch ihr Renommee stärken. Er ist aber zu teuer, findet das Land. Im Juni könnte im Finanzausschuss eine Entscheidung fallen.
Halle/Magdeburg - Das Ringen um den Neubau für die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle geht weiter. Der Finanzausschuss will sich Mitte Juni erneut mit dem Thema beschäftigen, wie eine Sprecherin der Hochschule auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Weil die kalkulierten Kosten für den Bau als zu teuer eingestuft wurden, war das Projekt im vergangenen Jahr ins Stocken geraten.
Vertreter der schwarz-rot-gelben Koalition versichern, dass sie an dem Projekt grundsätzlich festhalten wollen. „Wir stellen das nicht infrage“, sagte der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Stefan Ruland der Deutschen Presse-Agentur. Die notwendigen Sachen müssten gemacht werden, es gehe aber darum, die Ecken etwas „abzufeilen“. Dazu führe die Landesregierung aktuell noch Gespräche mit dem Architektenbüro.
„Das ist auf dem Weg“, sagte auch Andreas Schmidt (SPD). Wenn es eine abgestimmte Vorlage gebe, werde das Vorhaben den Finanzausschuss passieren. Man dürfe jetzt aber nicht noch länger warten. „Es wird nicht billiger werden“, sagte Schmidt. Jörg Bernstein (FDP) betonte, die Gespräche zu dem Projekt liefen noch.
Schon im vergangenen Jahr hatte das sachsen-anhaltische Finanzministerium erklärt, an den Neubauplänen für die Hochschule festzuhalten. Das als zu teuer geltende Entwurfskonzept stammte aus einem Münchner Architektenbüro, das bei einem internationalen Architekturwettbewerb gewonnen hatte. Auf mehr als 3000 Quadratmeter sollen ein Atelier- und Werkstattgebäude entstehen. An der Kunsthochschule studieren rund 1000 Menschen aus dem In- und Ausland. Die Hochschule will mit dem neuen Bau ihr Renommee stärken.
Ihr Haus freue sich über breiten Konsens im politischen Raum, sagte die Rektorin, Bettina Erzgräber. Nach der letzten Feststellung durch den Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt beliefen sich die Bau- und Erschließungskosten für das neue Gebäude derzeit auf 47,3 Millionen Euro. Gestiegen seien die Kosten wegen unerwartet schwierigen Baugrunds und den kriegsbedingten Kostensteigerungen in der Baubranche, erklärte sie. Der Neubau sei für die Hochschule unabdingbar und habe oberste Priorität.
In Zukunft sollten weitere Gespräche zwischen den beteiligten Parteien folgen, wünscht sich Erzgräber. „Wir sind kompromissbereit und erwarten nun weitere zielorientierte Gespräche mit dem Finanzministerium und dem Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt und mit uns als das Gebäude nutzender Hochschule und dem Wissenschaftsministerium.“