Fußball Punktlos in wichtige Woche: „Noch in einer Findungsphase“
Zum wiederholten Male kassiert Werder in der Nachspielzeit einen Gegentreffer. Trainer Werner ist aber zumindest mit der Art und Weise des Auftritts in Freiburg zufrieden. Nun heißt es warten.
Freiburg - Noch fünf Tage, dann ist das Transferfenster in der Fußball-Bundesliga endlich geschlossen. Bis dahin wird es bei Werder Bremen spannend bleiben. Linksverteidiger Fodé Ballo-Touré vom AC Mailand ist immer noch ein Thema. Vor allem die Frage, ob Nationalstürmer Niclas Füllkrug weiter an der Weser spielt oder nicht, wird Verantwortliche und Fans der Grün-Weißen bis zum 1. September ständig beschäftigen. Der an den ersten beiden Spieltagen noch glücklose Torjäger wird nach wie vor mit einem Wechsel in Verbindung gebracht, ein möglicher Transfer könnte eine Kettenreaktion bei Werder auslösen.
„Ich glaube, es wird auch noch ein bisschen Bewegung bei uns sein“, sagte Trainer Ole Werner. „Das heißt, wir sind immer noch in einer Findungsphase, und das war auch zu sehen“, sagte der Werder-Coach nach dem bitteren 0:1 (0:0) beim SC Freiburg am Samstag. Bis tief in die Nachspielzeit sah es im Breisgau so aus, als würden die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste den ersten Punktgewinn der neuen Saison feiern können. Doch dann sorgte Maximilian Philipp - in der vergangenen Saison als Leihgabe noch im Bremer-Trikot aktiv - doch noch für den Tiefschlag.
„Wir sind unglaublich traurig und enttäuscht, dass wir heute nichts mitgenommen haben. Wir hätten uns auf jeden Fall einen Punkt verdient“, sagte Kapitän Marco Friedl. „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht.“
Das sah auch Christian Groß so, der etwas überraschend für Neuzugang Senne Lynen in die Startelf gerutscht war. „Wir haben überall versucht, noch einen Fuß dazwischen zu bekommen und wenn wir das nicht geschafft haben, dann war Jiri da“, sagte Groß über den immer wieder stark parierenden Werder-Torhüter Pavlenka. „Es ist bitter, aber es geht weiter.“
Ähnlich sieht das Werner. Denn trotz der dritten Pflichtspiel-Niederlage nacheinander hob der Bremer Trainer bei seiner Mannschaft die Entwicklung hervor. „Von der Leistung her war das ein sehr guter Auftritt, vom Ergebnis leider nicht“, sagte der Coach. „Uns hat am Ende die eine Aktion gefehlt, um etwas mitzunehmen.“
Es war nicht das erste Mal, dass die Norddeutschen in der Schlussphase nachlässig agierten. Wie schon beim 2:3 beim Drittligisten Viktoria Köln im DFB-Pokal und dem 0:4 gegen den FC Bayern München kassierte Werder einen Gegentreffer in der Nachspielzeit. „Wir müssen das abstellen“, sagte Groß und Friedl bestätigte: „Wir schaffen es einfach nicht. Wenn wir gute Spiele machen und viel investieren, dann kriegen wir in der scheiß Nachspielzeit noch ein Gegentor.“
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Bremer in den ersten beiden Saisonspielen keinen eigenen Treffer erzielt haben. Füllkrug und Marvin Ducksch warten jeweils noch auf ihre ersten Tore. Vor allem Füllkrug hatte nach dem Pokal-Aus bei Viktoria mit seiner heftigen Kritik an der Bremer Defensive für Aufsehen gesorgt. Dass er nun selbst nicht liefert und mit seinen andauernden Wechselspekulationen für Unruhe sorgt, birgt Zündstoff.