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Prozess gegen Popstar Prozess gegen Popstar: Schauspieler Chris Tucker sagt als letzter Zeuge aus

25.05.2005, 08:45
Der amerikanische Schauspieler Chris Tucker ist der 50. Entlastungszeuge im Prozess gegen Michael Jackson. (Foto: dpa)
Der amerikanische Schauspieler Chris Tucker ist der 50. Entlastungszeuge im Prozess gegen Michael Jackson. (Foto: dpa) EPA pool

Santa Maria/dpa. - Der Komödiant hatte Sorge, dass die Familie seine Großzügigkeitausnutzten würde. Der Junge habe ihn wiederholt um Geld und Geschenkegebeten. Der kleine Krebspatient hatte mit Tucker 2000 Kontaktaufgenommen. Der Schauspieler wirkte an einer Spendenaktion mit,schenkte der Familie 1500 Dollar und lud sie später auf Reisen und zuEinkäufen ein.

Die Verteidigung hat während des gesamten Prozesses versucht, dieMutter des angeblichen Opfers als geldgierige Lügnerin darzustellen,die mit ihrem Jungen die Hilfsbereitschaft von prominenten Leutenausnutzen und sich bereichern wollte.

Der 46 Jahre alte Sänger ist wegen sexuellen Missbrauchs imFrühjahr 2003 angeklagt. Jackson wird auch vorgeworfen, die Familiedes Jungen gegen deren Willen auf seiner Neverland-Ranch festgehaltenzu haben. Zudem soll er sie unter Druck gesetzt haben, sich in einemVideo positiv über ihn zu äußern.

Tucker ist der 50. Entlastungszeuge in dem Aufsehen erregendenProzess. Mit seiner Aussage wollte die Verteidigung abschließen.Damit wird Jackson nicht persönlich in den Zeugenstand treten.

Der prominente US-Talkmaster Jay Leno war am Dienstag vor der Juryerschienen. Zahlreiche Anrufe des kleinen Patienten vor fünf Jahrenhätten ihn misstrauisch gemacht, gab Leno zu Protokoll. Der damalsZehnjährige habe sich wie ein Erwachsener angehört, der vorgefertigteSätze abliest. Es sei ihm auch «seltsam» vorgekommen, dass er voneinem so jungen Fan verehrt wurde. «Ich bin nicht Batman», scherzteder Fernsehstar. Er habe die Anrufe des Jungen ein Mal erwidert, dannaber den Kontakt eingestellt, sagte der Gastgeber der «Tonight Show».Das angebliche Missbrauchopfer hatte bei seiner Aussage vor wenigenWochen abgestritten, jemals mit Leno gesprochen zu haben.

Als größten Pluspunkt für die Verteidigung wertetenProzessbeobachter die Aussage einer Anwaltsassistentin, die Ende der90er Jahre der Mutter des angeblichen Opfers in einer Zivilklagehalf. Damals hatte die Familie in einem Streit um angeblichenLadendiebstahl ein Warenhaus auf Schadenersatz verklagt. Die Mutterhabe ihr anvertraut, dass ihre blauen Flecken und Verletzungen nichtvon handgreiflichen Sicherheitskräften, sondern von ihrem Ehemannverursacht worden waren. Die Mutter habe sie aber ausdrücklichgewarnt, ja keinem die Wahrheit zu sagen, gab Mary Elizabeth Holzerzu Protokoll.

Die Frau habe ihr auch erzählt, dass sie ihre Kinder zu gutenSchauspielern machen wollte, «um ihnen sagen zu können, was sieerzählen sollten», führte Holzer aus. Der jüngere Bruder desangeblichen Opfers hatte im Zeugenstand bereits zugegeben, in dem früheren Gerichtsverfahren unter Eid falsche Angaben gemacht zu haben.