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Prozess Prozess: Ex-Sänger der Böhsen Onkelz schweigt

24.09.2010, 11:10
Der Sänger Kevin Russell sitzt im Landgericht Frankfurt/Main in der Anklagebank. Der Sänger der Band Böhse Onkelz soll unter Drogeneinfluss einen Autounfall mit zwei Schwerverletzten verursacht haben und anschließend geflüchtet sein. (FOTO: DPA)
Der Sänger Kevin Russell sitzt im Landgericht Frankfurt/Main in der Anklagebank. Der Sänger der Band Böhse Onkelz soll unter Drogeneinfluss einen Autounfall mit zwei Schwerverletzten verursacht haben und anschließend geflüchtet sein. (FOTO: DPA) dpa

Frankfurt/Main/dapd. - Die anschließende Vernehmung der beiden Unfallopfer vordem Frankfurter Landgericht gestaltete sich sehr schwierig. Der20-Jährige hat infolge des schweren Unfalls keinerlei Erinnerungmehr an den Silvesterabend 2009. Infolge seiner massivenKopfverletzungen leidet er auch rund neun Monate nach dem Crash aufder A 66 unter Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwächen.

Auch das zweite Unfallopfer hat an den Silvesterabend kaum nochErinnerungen. "Ich wollte feiern gehen und bin als Krüppel imKrankenhaus aufgewacht", sagte der 22-Jährige. Er hat infolge desUnfalls eine verkrüppelte linke Hand und leidet unter Depressionen.Während seiner Vernehmung richtete er das Wort immer wieder an denAngeklagten: "Ich weiß nicht, wie ein Mensch so was machen kann."

Laut Anklage soll Russel am Silvesterabend 2009 mit Tempo 230einen deutlich langsameren Kleinwagen gerammt und dabei die beidenInsassen schwer verletzt haben. Dabei war der einschlägigvorbestrafte Sänger durch Kokain und Methadon berauscht. Bislangstreitet der 46-Jährige ab, der Unfallfahrer gewesen zu sein. DieStaatsanwaltschaft fand am Airbag des Unfallfahrzeugs allerdingsDNS-Spuren Russells. Zudem zeigte die Überwachungskamera einerAutobahntankstelle, wie der 46-Jährige Minuten vor dem Unfall unweitdes Tatorts einkaufte.