Prominente Prominente: Maffay eröffnet Ferienheim für rumänische Kinder

Radeln/Hamburg/dpa. - Nun ist er zurückgekehrt -um Gutes zu tun: In dem Ort Radeln in Siebenbürgen soll das zweiteFerienheim seiner Peter-Maffay-Stiftung für traumatisierte Kinderentstehen. Dafür hat der 59-Jährige ein altes Pfarrhaus gekauft, dasnun renoviert werden soll. Neben dem Haus steht eine jahrhundertealteKirchenburg.
In diesen Gemäuern fanden einst im 12. und 13. Jahrhundert dieSiebenbürger Sachsen Zuflucht, wenn Tataren oder Osmanen angriffen.Die aus Deutschland stammenden Siebenbürger Sachsen waren von denungarischen Herrschern zur Grenzsicherung im Osten angeworben worden.Etwa 150 Kirchenburgen gibt es noch, oft allerdings inbeklagenswertem Zustand.
«Ich fand die Idee, unser Heim dort zu bauen, wo schon damalsMenschen Schutz und Obhut fanden, eine ziemlich schlüssige», sagtPeter Maffay der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Und außerdem kannich, wenn wir unser Pfarrhaus für etwa 500 000 Euro instand gesetzthaben, auch noch versuchen, in Deutschland Spendengelder für dieKirchenburg zu sammeln.» Für das marode Bauwerk werden noch einmalzwei Millionen benötigt.
Zusammen mit einem Architekten habe er lange nach einem geeignetenPlatz für das Projekt gesucht. «Wir mussten die Kosten realistischhalten und wollten auch nicht unbedingt an einem der viel besuchtenOrte mit unserer Einrichtung siedeln.»
Maffay hatte seine Heimat Rumänien 1963 verlassen. Weil sein Vaterpolitisch verfolgt wurde, floh der gebürtige Kronstädter (heuteBrasov) mit seinen Eltern nach Deutschland. 44 Jahre kehrte er nichtzurück. «Aber als ich vor zwei Jahren durch die Straßen Kronstadtsging und übers weite Land fuhr», erzählt er, «da hatte ich dasGefühl, hier etwas zu finden, was mir lange Jahre fehlte.»
Bei seinen Besuchen in der früheren Heimat wohnt er gern inkleinen Privat-Unterkünften, um mit den Einheimischen in Kontakt zukommen und sie zu unterstützen. Dieses Mal ist Maffay zu Gast inDeutsch Weißkirch, einem Dorf mit 400 Einwohnern.
Viele der deutsch sprechenden Nachfahren der Umsiedler von einstkennen den Sänger. «Das war ein seltsames Gefühl für mich, als ichzum ersten Mal hier angesprochen wurde und die Leute meine Geschichtesehr genau verfolgt hatten. Für die bin ich irgendwie einer vonihnen», erzählt der Musiker. «Ich überlege inzwischen sogarernsthaft, hier demnächst mal ein Konzert zu geben.»
Allzu viele Siebenbürger Sachsen leben nicht mehr in Rumänien. Vonden 300 000, die das Land noch vor 20 Jahren zählte, blieben geradeeinmal 16 000 ihrer Heimat treu. «Das macht es für die Leute hiernatürlich noch schwieriger, ihre Baudenkmäler zu erhalten», sagtMaffay. «Sie sind auf Hilfe dringend angewiesen.»