Verkehr Pro Bahn fordert langfristige Lösung fürs Deutschlandticket
Millionen Fahrgäste nutzen das Deutschlandticket, doch für sie gibt es Unsicherheiten. Der Fahrgastverband Pro Bahn hat dazu eine klare Meinung.
Hannover - Um das Deutschlandticket langfristig zu sichern, sollten Bund und Länder aus Sicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn sofort mit den Verhandlungen beginnen. Der Verband forderte die Beteiligten auf, nicht nur an die jeweils eigenen Finanzen, sondern ans Gemeinwohl zu denken. „Wenn es knapp wird, dürfen gerne auch ein paar Straßenbauprojekte gestrichen werden“, teilte Pro Bahn mit.
Bund und Länder hatten sich jüngst darauf geeinigt, dass das Ticket für Bus und Bahn auch im Jahr 2024 angeboten werden soll. Bis Ende April soll es weiter 49 Euro kosten, danach ist die Finanzierung unklar.
Der Fahrgastverband kritisierte die öffentlichen Diskussionen rund um die Finanzierung des Tickets. Dies habe zahlreiche Fahrgäste stark verunsichert, sagte der Landesvorsitzende für Niedersachsen und Bremen, Malte Diehl. Man könne nicht erwarten, dass Menschen ihr Mobilitätsverhalten dauerhaft umstellen, wenn ständig das dafür notwendige Angebot infrage gestellt werde.
„Nur die drohende massive Blamage, die ein Scheitern der wichtigsten tariflichen Verbesserung im öffentlichen Personenverkehr seit Jahrzehnten mit sich gebracht hätte, sorgte dafür, dass am Ende wenigstens eine vorübergehende Lösung gefunden wurde“, sagte Diehl mit Blick auf das Ergebnis des Bund-Länder-Treffens.
Das Deutschlandticket sei trotz der Unsicherheit ein riesiger Erfolg und vereinfache und vergünstige die Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs ungemein. „Nach der hoffentlich baldigen endgültigen Klärung der langfristigen Finanzierung muss endlich massiv in den Ausbau des Angebots investiert werden.“
Dem Verband zufolge gibt Niedersachsen im Bundesländervergleich am wenigsten Geld pro Einwohner für den Schienenverkehr aus. Der Bund müsse die Länder bei der Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs finanziell mehr unterstützen. Zudem brauche es dringend mehr Lokführer und Busfahrer.