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NS-Raubkunst Preußen-Stiftung gibt zwei Werke von Max Slevogt zurück

Im Nationalsozialismus wurde die Kunstsammlung Cassirer beschlagnahmt. Zwei Gemälde des Impressionisten Max Slevogt wurden nun an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben - und dann zurückgekauft.

Von dpa 03.03.2025, 17:44
Die Werke bleiben in der Alten Nationalgalerie. (Archivbild)
Die Werke bleiben in der Alten Nationalgalerie. (Archivbild) Paul Zinken/dpa

Berlin - Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat zwei Werke des Impressionisten Max Slevogt an die rechtmäßigen Erben des Berliner Kunsthändlers Bruno Cassirer zurückgegeben - und dann gekauft. Die Gemälde bleiben damit Teil der Sammlung der Alten Nationalgalerie. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz habe sie nach der Restitution zurückgekauft, wie es in einer Mitteilung hieß. Dabei sei sie von der Ernst von Siemens Kunststiftung unterstützt worden. 

Ab Dienstag (4. März) wird das „Bildnis Bruno Cassirer“ in der Dauerausstellung der Alten Nationalgalerie gezeigt. Das zweite Gemälde „Der Vater Bruno Cassirers auf dem Totenbett“ soll ab 2026 zu sehen sein. Die beiden Werke sind nicht die erste Rückgabe an die Erben von Bruno Cassirer (1872-1941).

Nazis raubten die Kunstsammlung der Familie Cassirer

Bruno Cassirer und sein Cousin Paul vertraten Slevogt (1868-1932) mit ihrer Kunst- und Verlagsanstalt im Berliner Tiergartenviertel. Mit Bruno Cassirer war der Künstler aber auch befreundet. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 begannen die Repressalien gegen die jüdische Familie Cassirer. Bruno Cassirer emigrierte 1938 nach England. Der Verlag wurde auf Grundlage der „Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ aufgelöst. 

Die Sammlung wurde beschlagnahmt und zwangsversteigert. Die Westberliner Staatlichen Museen / Preußischer Kulturbesitz erwarben die Werke in den 1960er-Jahren bei dem Kunsthändler und Verleger Wolfgang Gurlitt. 1961 kauften sie das „Bildnis Bruno Cassirer“ den Angaben zufolge für 5.800 Mark bei dessen Münchner Galerie. Das Werk „Der Vater Bruno Cassirers auf dem Totenbett“ hat Wolfgang Gurlitt der Nationalgalerie 1963 geschenkt.